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Interview: Adobe Premiere Elements 8

Michael Mörtl von Adobe klärt im VIDOEAKTIV-Interview über das neue Premiere Elements 8 auf. Was hat sich konkret am Bedienkonzept verändert, gibt es Neues bei der AVCHD-Verarbeitung und wie schaut die Zusammenarbeit mit Photoshop Elements und die Integration mit der Medienverwaltung Organizer jetzt aus?  


Michael Mörtl ist Business Development Manager Digital Video und Audio bei Adobe Systems.

Michael Mörtl ist Business Development Manager Digital Video und Audio bei Adobe Systems.

    Michael Mörtl von Adobe klärt im VIDOEAKTIV-Interview über das neue Premiere Elements 8 auf. Was hat sich konkret am Bedienkonzept verändert, gibt es Neues bei der AVCHD-Verarbeitung und wie schaut die Zusammenarbeit mit Photoshop Elements und die Integration mit der Medienverwaltung Organizer jetzt aus?

Stets wird die leichte beziehungsweise leichtere Bedienung gepriesen. Was hat sich konkret geändert und ist nun für den Einsteiger einfacher geworden? Antwort: Die neuen Versionen von Photoshop Elements und Premiere Elements bieten jetzt verbesserte Korrekturvorschauen im Arbeitsbereich „Schnellkorrektur“. Per Mausklick erhält der Nutzer eine Vorschau, wie die jeweilige Änderung an Farbe, Kontrast oder Belichtung im zu bearbeitenden Bild aussehen würde. Aus einer Gruppe von Vorschauen kann der Nutzer dann einfach und bequem diejenige auswählen, die ihm am besten gefällt. Längeres Hin- und Herschieben entsprechender Regler, beispielsweise für Farbkorrekturen, entfällt damit. Eine wichtige Neuerung für Einsteiger im Bereich Videobearbeitung sind die Funktionen SmartFix und Smart Trim. Mit diesen beiden Werkzeugen kann man sein gedrehtes Videomaterial automatisch analysieren lassen. Die Software schlägt auf Basis dieser Analyse dann entsprechende Korrekturen vor, zum Beispiel das Herausschneiden von schlecht belichtetem oder verwackeltem Material. Sehr komfortabel ist auch die überarbeitete Vollbildansicht von Photoshop Elements. Diese bietet jetzt auch den Zugriff auf Werkzeuge zur Bearbeitung. Für den Nutzer bedeutet dies, dass er das Bild in voller Größe betrachten und gleichzeitig bearbeiten kann, ohne hierfür von einer Ansicht in die andere wechseln zu müssen. Darüber hinaus wurde bei neu eingeführten Funktionen auch an Einsteiger gedacht. Das neue Werkzeug "Photomerge Belichtung" lässt sich beispielsweise sowohl manuell als auch automatisch auf ein Bild anwenden. So können Nutzer ohne Vorkenntnisse mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung zu einem perfekt belichteten Foto zusammensetzen. Ähnlich verhält es sich mit dem neu hinzu gekommenen Skalierungswerkzeug "Neu-Zusammensetzen", mit dem sich beispielsweise die Größe eines Fotos so anpassen lässt, dass es in einen bestimmten Bilderrahmen passt – ohne hierbei wichtige Bestandteile wie Personen oder Gebäude zu zerstören. Im Bereich der Bildverwaltung wiederum erleichtert die Gesichtserkennung das Versehen von Bildern mit Tags. Fotos von Freunden oder Familienmitgliedern lassen sich hierdurch deutlich schneller wiederfinden als bisher. Ein großes Thema bleibt die Unterstützung von AVCHD-Videos. Hat sich hier bei der Leistungsfähigkeit etwas geändert? Antwort: Wir haben mit Einführung von Premiere Elements 7 die Software um die Unterstützung des AVCHD-Formats erweitert. Der Schnitt von AVCHD-Material beansprucht bekanntermaßen sehr viel Platz und Rechnerleistung. Eine entsprechende Leistungsfähigkeit des vorhandenen Computers ist deshalb Grundlage für einen möglichst flüssigen Videoschnitt. Wir weisen Nutzer von AVCHD für den Schnitt des Materials deshalb in den Systemvoraussetzungen auf die entsprechenden Anforderungen hin. Konkret empfehlen wir neben einem PC mit Dual Core-Prozessor einen Arbeitsspeicher von 2 GB RAM (anstelle der sonst empfohlenen 512 MB RAM für Windows XP-Anwender und 1 GB RAM für Nutzer von Windows Vista oder Windows 7). Unterstützt die neue Version Smart Rendering von AVCHD-Dateien? Antwort: Nein, das Smart Rendering von AVCHD-Dateien wird nicht unterstützt. Allerdings beherrscht Premiere Elements 8 das Background Rendering von Videomaterial – unabhängig davon, ob es sich hierbei um AVCHD-Material oder andere Videoformate handelt.

 


Michael Mörtl ist Business Development Manager Digital Video und Audio bei Adobe Systems.

Michael Mörtl ist Business Development Manager Digital Video und Audio bei Adobe Systems.

Das Thema Import von verschiedenen Videomedien und auch von Fotos wird immer wichtiger. Der für die Medienverwaltung zuständige Organizer kann nun mehr. Was denn? Antwort: Aus dem Organizer ist mittlerweile ein richtiger Medien-Manager geworden, über den sich Fotos und Videos suchen, anzeigen und verwalten lassen. Neu ist dabei auch eine Vorschau für Videodateien. Aus dem Organizer heraus lassen sich Video-Clips jetzt schnell im Vollbildmodus anzeigen. Photoshop Elements wiederum unterstützt auf Basis der bereits genannten Analyse-Werkzeuge beim schnellen Zuweisen von Tags für eine effiziente Verwaltung. Außerdem neu im Organizer ist die Anordnung von Stichwörtern als Tag Cloud. Anwender, die mit Weblogs oder beliebten Webseiten wie flickr vertraut sind, kennen diese Wortwolken bereits, über die eine Gewichtung von Schlagworten erfolgt. Im Organizer von Elements 8 bietet diese Tag Cloud einen Überblick zu den verwendeten Stichwörtern sowie die Möglichkeit, sich per Mausklick die Ergebnisse zu einem ausgewählten Schlagwort anzeigen zu lassen. Nicht unerwähnt bleiben sollte beim Thema Organizer außerdem die neue Gesichtserkennung, die das gezielte Suchen nach einzelnen Personen deutlich einfacher und schneller gestaltet. Warum gibt es den Organizer nicht für den Mac? Hier liefert Adobe die Bridge mit. Antwort: Photoshop Elements 8 für Mac bietet Adobe Bridge CS4 als Ergänzung zu iPhoto, welches viele Mac-Anwender zur Verwaltung ihrer Fotos nutzen. Miteinander kombiniert bilden beide Komponenten eine integrierte Lösung für das Verwalten, Bearbeiten und Präsentieren digitaler Bilder. Welche Nachteile und welche Vorteile sieht Adobe zwischen dem Organizer und der Bridge? Antwort: Ein Vergleich von Organizer und Bridge im Hinblick auf Vor- und Nachteile stellt sich eher schwierig dar, da diesen beiden Anwendungen unterschiedliche Ideen zugrunde liegen. Beim Organizer steht der Datenbank-Aspekt im Vordergrund. Als Bilddatenbank ist der Organizer in erster Linie für das Sortieren und Archivieren von Bildern gedacht. Idee der Bridge dagegen ist es, Ordner mit Mediendateien aller Art zu verwalten, durchsuchen und über Vorschau-Ansichten anzuzeigen. Sie bietet Anwendern somit einen zentralen Zugriff und Überblick zu deren Projekdateien, die Möglichkeit zum Zuordnen von Metadaten sowie Suchfunktionen zum schnellen Wiederfinden von Dateien. Welche Neuerungen stehen neben dem Organizer im Mittelpunkt der neuen Elements-Version? Antwort: Mit Premiere Elements 8 lassen sich jetzt beispielsweise automatisch wackelige Aufnahmen stabilisieren oder Farb- und Belichtungsfehler korrigieren. Über die neuen Optionen für Bewegungssteuerung können außerdem Grafiken, Text und Effekte hinzugefügt werden, die sich dann mit den dazugehörigen Objekten zusammen bewegen. Das neue Werkzeug SmartMix wiederum sorgt für eine professionelle Audio-Qualität und stellt ein ideales Verhältnis von Dialog und Hintergrundgeräuschen sicher. Welches Format bei der Ausgabe erscheint Ihnen besonders wichtig? Welche Empfehlung geben Sie HD-Filmern für das ideale Präsentationsmedium? Antwort: Generell stellen wir kein Format in den Mittelpunkt, sondern bieten stets verschiedene Formate für die Wiedergabe an. So kann der Anwender jeweils das für seine Aufgabe am besten geeignete Format auswählen. Entsprechende Vorgaben helfen bei der Auswahl beziehungsweise machen diese einfacher.

Den Test von Adobe Premiere Elements 8 finden Sie in der VIDEOAKTIV 1/2010.

 

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