YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Test: Mackie CR4.5BT und CR5BT – günstige Studiomonitore mit Bluetooth - Praxis und Fazit

Beitragsseiten

PRAXIS
Wie bei jedem Lautsprechertest begannen wir auch bei den Mackies erstmal damit, stark unterschiedliche Musikstücke abzuspielen. Was uns dabei zuallererst auffiel war der überraschende Wumms, den die Boxen besitzen. Klar, angesichts der Größe sollte klar sein, dass ohne zusätzlichen Subwoofer keine Tiefbass-Anteile rüberkommen. Dennoch, selbst bei aggressiver elektronischer Musik wird der Punch-Anteil der Kick (um die 100 Hz) sauber und dynamisch übertragen. Dabei gefiel uns das „Work“-Profil am besten, da hier die Monitore am ausgewogensten klingen. Je mehr der Drehregler nach „Play“ zeigte, umso deutlicher wurde die „Badewanne“, also die Überbetonung von Bass und Höhen zu Lasten der Mitten-Frequenzen. Der Bass ist auch bei „Work“ straff und betont, je nach persönlicher Präferenz sogar etwas zu betont. Hier hilft es, die Monitore in den „Bookshelf“-Modus zu schalten, in dem der Bass ein gutes Stück schwächer ist. Das Stereopanorama ist angesichts der Preisklasse gut aufgelöst, wenn auch mit vergleichsweise schmalen Sweetspot. Worin die Monitore jedoch nicht mithalten können, ist die Frequenztrennung. Vor allem in den Höhen erreichen die Mackies nicht das Niveau unser zugegeben deutlich teureren Referenz, die auch in komplizierten Arrangements mit Metal-Band und Orchester noch kristallklar und ohne Soundbrei blieb und das gezielte Raushören und Beurteilen einzelner Instrumente im Mix ermöglichte. Demgegenüber neigen die Mackies mehr zum Detailverlust, was in Anbetracht des Preises aber relativ gering ausfällt.

Mackie CR5BT Schalter

Zwei Schalter auf der RĂĽckseite dienen der richtigen Positionierung der Lautsprecher.


Wir hätten uns am Monitor noch Equalizer-Bedienelemente gewünscht, um die Lautsprecher besser an den Raum anpassen zu können. Dennoch, hat man sich auf die klanglichen Eigenheiten der Mackies eingestellt, steht produktivem Arbeiten nichts mehr im Weg. Dieses gestaltet sich angenehm unaufgeregt. In Premiere Pro geben die Monitore gut und präzise Rückmeldung, wenn auch nicht ganz so analytisch wie unsere Referenz. Dennoch erlauben die Lautsprecher produktives Arbeiten und enttarnten beispielsweise in einem per Künstlicher Intelligenz erweiterten Applaus den KI-Anteil gnadenlos, ebenso wie Resonanzfrequenzen des Raums bei einer Indoor-Aufnahme.


Mackie CR5BT Anschluesse

Am Anschlusspanel vermissen wir XLR-Buchsen, dafĂĽr verfĂĽgen die Monitore mit Bluetooth um eine drahtlose Schnittstelle.

Möchte man CR4.5BT und CR5BT per Bluetooth verbinden, muss man dies über das entsprechende Gerät direkt nach dem Anschalten tun, wenn sich die Lautsprecher im automatischen Koppel-Modus befinden. Ist die Verbindung erfolgreich, leuchtet die ansonsten weiße Status-LED an der Vorderseite grün. Gleichzeitige Wiedergabe von Bluetooth- und Eingangssignal ist nicht möglich. Qualitätsunterschiede im Ton zwischen Bluetooth- oder klassischem Betrieb sind uns während des Tests nicht aufgefallen.

Mackie CR5BT Subwoofer

FĂĽr die Tiefbass-Wiedergabe fĂĽhrt Mackie mit dem CR8SBT einen Subwoofer mit Acht-Zoll-Membran im CR-Programm.


 

DATEN UND TESTERGEBNISSE

Mackie CR5BT Tabellenbild

Hersteller Mackie
Modell CR4.5BT
CR5BT
Preis 139 Euro (Paar)
219 Euro (Paar)
Internet mackie.com
DATEN                                             
Abmessungen CR4.5BT: 22,6 x 15,5 x 21,1 cm
CR5BT: 26,2 x 17,5 x 23,6 cm
Gewicht CR4.5BT: 4600 g
CR4.5BT: 6600 g
Lautsprechertyp aktiv, Class D
Bestückung CR4.5BT: 1x 3/4''-Hochtöner, 1x 4,5''-Tieftöner (je Lautsprecher)
CR5BT: 1x 3/4''-Hochtöner, 1x 5''-Tieftöner (je Lautsprecher)
Leistung CR4.5BT: 50W
CR5BT: 80W
Eingänge 1x Klinke (2x Mono im Stereokanal), 1x Chinch, Bluetooth
Frequenzgang CR4.5BT: 55-20000Hz
CR5BT: 51-20000Hz
Besonderheiten Bluetooth
Lieferumfang Netzkabel, Anschlusskabel fĂĽr passiven Lautsprecher
KLANGQUALITĂ„T  befriedigend bis gut
AUSSTATTUNG  gut
BEDIENUNG  gut
va logo kl 100  
Urteil gut
Preis/Leistung sehr gut

FAZIT

Jonas Schupp VIDEOAKTIV AutorWie man an Anschlüssen und Eigenschaften merkt, positioniert Mackie seine neuen CR-Monitore zwischen Amateur- und Profibereich und möchte sowohl am Schnittplatz, im Studio aber eben auch im Wohnzimmer eine gute Figur machen. Für die Positionierung zwischen Amateur- und Profisegment spricht auch der günstige Preis von 159 respektive 219 Euro für das Paar. Natürlich ist klar, dass man bei diesem Preis klanglich ein paar Abstriche machen muss. Im Vergleich zu unserer Referenz, den Adam A4V erreichen die Mackies erreichen nicht das analytische Niveau und neigen etwas zum Schönfärben, sind aber nichtsdestotrotz für den professionellen Einsatz gerüstet und kosten als Paar nur knapp die Hälfte eines A4V-Lautsprecher. Uns gefiel die Dynamik, die entsprechend gemischte Tonprodukte mit gesundem Punch belohnt. Klar, zur guten Tiefbass-Wiedergabe ist ein zusätzlicher Subwoofer oder gleich der Griff zur CR8BT nötig, doch auch so reicht das wiedergegebene Frequenzspektrum für die allermeisten Schnittszenarien vollkommen aus. Für uns rechtfertigt das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis einen Kauftipp.

+ Preis-Leistungsverhältnis
+ Dynamik
+ Bluetooth
- Frequenztrennung
- kein XLR-Eingang

 

Autor: Jonas Schupp / Bilder: Mackie, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

Viele weitere spannende Themen, Tests und Ratgeber gibt´s hier: