Test: Mackie CR4.5BT und CR5BT – günstige Studiomonitore mit Bluetooth - Praxis und Fazit
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PRAXIS
Wie bei jedem Lautsprechertest begannen wir auch bei den Mackies erstmal damit, stark unterschiedliche Musikstücke abzuspielen. Was uns dabei zuallererst auffiel war der überraschende Wumms, den die Boxen besitzen. Klar, angesichts der Größe sollte klar sein, dass ohne zusätzlichen Subwoofer keine Tiefbass-Anteile rüberkommen. Dennoch, selbst bei aggressiver elektronischer Musik wird der Punch-Anteil der Kick (um die 100 Hz) sauber und dynamisch übertragen. Dabei gefiel uns das „Work“-Profil am besten, da hier die Monitore am ausgewogensten klingen. Je mehr der Drehregler nach „Play“ zeigte, umso deutlicher wurde die „Badewanne“, also die Überbetonung von Bass und Höhen zu Lasten der Mitten-Frequenzen. Der Bass ist auch bei „Work“ straff und betont, je nach persönlicher Präferenz sogar etwas zu betont. Hier hilft es, die Monitore in den „Bookshelf“-Modus zu schalten, in dem der Bass ein gutes Stück schwächer ist. Das Stereopanorama ist angesichts der Preisklasse gut aufgelöst, wenn auch mit vergleichsweise schmalen Sweetspot. Worin die Monitore jedoch nicht mithalten können, ist die Frequenztrennung. Vor allem in den Höhen erreichen die Mackies nicht das Niveau unser zugegeben deutlich teureren Referenz, die auch in komplizierten Arrangements mit Metal-Band und Orchester noch kristallklar und ohne Soundbrei blieb und das gezielte Raushören und Beurteilen einzelner Instrumente im Mix ermöglichte. Demgegenüber neigen die Mackies mehr zum Detailverlust, was in Anbetracht des Preises aber relativ gering ausfällt.
Wir hätten uns am Monitor noch Equalizer-Bedienelemente gewünscht, um die Lautsprecher besser an den Raum anpassen zu können. Dennoch, hat man sich auf die klanglichen Eigenheiten der Mackies eingestellt, steht produktivem Arbeiten nichts mehr im Weg. Dieses gestaltet sich angenehm unaufgeregt. In Premiere Pro geben die Monitore gut und präzise Rückmeldung, wenn auch nicht ganz so analytisch wie unsere Referenz. Dennoch erlauben die Lautsprecher produktives Arbeiten und enttarnten beispielsweise in einem per Künstlicher Intelligenz erweiterten Applaus den KI-Anteil gnadenlos, ebenso wie Resonanzfrequenzen des Raums bei einer Indoor-Aufnahme.

Am Anschlusspanel vermissen wir XLR-Buchsen, dafĂĽr verfĂĽgen die Monitore mit Bluetooth um eine drahtlose Schnittstelle.
Möchte man CR4.5BT und CR5BT per Bluetooth verbinden, muss man dies über das entsprechende Gerät direkt nach dem Anschalten tun, wenn sich die Lautsprecher im automatischen Koppel-Modus befinden. Ist die Verbindung erfolgreich, leuchtet die ansonsten weiße Status-LED an der Vorderseite grün. Gleichzeitige Wiedergabe von Bluetooth- und Eingangssignal ist nicht möglich. Qualitätsunterschiede im Ton zwischen Bluetooth- oder klassischem Betrieb sind uns während des Tests nicht aufgefallen.

FĂĽr die Tiefbass-Wiedergabe fĂĽhrt Mackie mit dem CR8SBT einen Subwoofer mit Acht-Zoll-Membran im CR-Programm.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | Mackie |
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Modell | CR4.5BT CR5BT |
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Preis | 139 Euro (Paar) 219 Euro (Paar) |
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Internet | mackie.com | |
DATEN |
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Abmessungen | CR4.5BT: 22,6 x 15,5 x 21,1 cm CR5BT: 26,2 x 17,5 x 23,6 cm |
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Gewicht | CR4.5BT: 4600 g CR4.5BT: 6600 g |
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Lautsprechertyp | aktiv, Class D | |
Bestückung | CR4.5BT: 1x 3/4''-Hochtöner, 1x 4,5''-Tieftöner (je Lautsprecher) CR5BT: 1x 3/4''-Hochtöner, 1x 5''-Tieftöner (je Lautsprecher) |
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Leistung | CR4.5BT: 50W CR5BT: 80W |
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Eingänge | 1x Klinke (2x Mono im Stereokanal), 1x Chinch, Bluetooth | |
Frequenzgang | CR4.5BT: 55-20000Hz CR5BT: 51-20000Hz |
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Besonderheiten | Bluetooth | |
Lieferumfang | Netzkabel, Anschlusskabel fĂĽr passiven Lautsprecher | |
KLANGQUALITÄT | befriedigend bis gut |
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AUSSTATTUNG | gut |
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BEDIENUNG | gut |
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Urteil | gut |
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Preis/Leistung | sehr gut |
FAZIT
Wie man an Anschlüssen und Eigenschaften merkt, positioniert Mackie seine neuen CR-Monitore zwischen Amateur- und Profibereich und möchte sowohl am Schnittplatz, im Studio aber eben auch im Wohnzimmer eine gute Figur machen. Für die Positionierung zwischen Amateur- und Profisegment spricht auch der günstige Preis von 159 respektive 219 Euro für das Paar. Natürlich ist klar, dass man bei diesem Preis klanglich ein paar Abstriche machen muss. Im Vergleich zu unserer Referenz, den Adam A4V erreichen die Mackies erreichen nicht das analytische Niveau und neigen etwas zum Schönfärben, sind aber nichtsdestotrotz für den professionellen Einsatz gerüstet und kosten als Paar nur knapp die Hälfte eines A4V-Lautsprecher. Uns gefiel die Dynamik, die entsprechend gemischte Tonprodukte mit gesundem Punch belohnt. Klar, zur guten Tiefbass-Wiedergabe ist ein zusätzlicher Subwoofer oder gleich der Griff zur CR8BT nötig, doch auch so reicht das wiedergegebene Frequenzspektrum für die allermeisten Schnittszenarien vollkommen aus. Für uns rechtfertigt das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis einen Kauftipp.
+ Preis-Leistungsverhältnis
+ Dynamik
+ Bluetooth
- Frequenztrennung
- kein XLR-Eingang
Autor: Jonas Schupp / Bilder: Mackie, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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