Shure MoveMic Two Receiver Kit – Profi-Features und Profi-Preis - Praxis und Fazit
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PRAXIS
Wie kompakt und unauffällig die Sender tatsächlich sind, wird in unserem Testvideo deutlich. Dort ist es selbst mit aufgestecktem Windschutz noch kleiner als das verwendete Lavaliermikrofon mit Windschutz unserer Referenz, dem Sennheiser AVX-System. Dafür ist der Windschutz des MoveMic nicht wirklich effektiv, schon kleine Brisen gelangen fast ungehindert an das Mikrofon. Auch klanglich hinterlässt das Mikrofon einen durchwachsenen Eindruck. Der Gesamteindruck ist durchgehend topfig und komprimiert, auch bei ausgeschalteten Kompressor. Tatsächlich hat uns der Ton dann noch am besten gefallen, wenn der Kompressor auf starke Komprimierung eingestellt war und am Equalizer in den Höhen nachgeholfen wurde. Doch selbst dann bleibt man soundtechnisch „in der Küche“. Im Gegensatz zum Ton ist die Reichweite der Funkstrecke sehr gut – im Test waren über 90 Meter problemlos möglich. Deshalb schmerzt es besonders, dass Shure auf einen Anschluss für ein Lavalier-Mikrofon verzichtet hat, denn damit ist man auf Gedeih und Verderb dem Ton des internen Mikrofons ausgeliefert.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | Shure | |
Produkt | MoveMic Two Receiver Kit |
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Preis | 539 Euro |
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Internet | shure.com | |
DATEN |
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Mikrofontyp | Stereo-Funkstrecke (2 Sender, 1 Empfänger) | |
Funktionsweise | kabellos | |
Mikrofon | 2x in Sender integriert | |
Mikrofonanschluss | - | |
Stromversorgung | interner Akku | |
Ausstattung | Ladeschale, 2x Windschutz, 2x USB-C-Kabel, TRS-Kabel | |
Urteil |
befriedigend |
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Preis/Leistung | ausreichend |
FAZIT
Reichweite, Nutzerfreundlichkeit, Ausstattung – in all diesen Bereichen hat das Shure MoveMic im Receiver Kit überzeugt. Auch die Akkulaufzeit ist sehr gut, während des gesamten Tests hatten wir das System auch bei langen Aufzeichnungen nicht einmal halb leer gekriegt, was zu den vom Hersteller versprochenen 24 Stunden Einsatzzeit mit einer Akkuladung passt. Wäre jetzt die Tonqualität ebenso hervorragend, hätte Shure ein ganz heißes Eisen im Profi-Markt gehabt. Leider ist es genau diese für Mikrofone und Funkstrecken wichtigste Eigenschaft, bei der das MoveMic abfällt. Wir empfehlen zu eigenen Kontrolle nicht nur den Blick in unser Testvideo, sondern auch in unsere Videos zur DJI Neo und dem Zoom M3 MicTrak, bei beiden kam das MoveMic für die Moderation zum Einsatz.
Insgesamt machte das Produkt im Test den Eindruck, zu spät auf den Markt gekommen zu sein. Für 539 Euro im Receiver Kit bekommt man zwar zweifelsohne Profi-Eigenschaften, andererseits ist die technische Entwicklung inzwischen mit TRS-Buchsen für Lavaliermikrofone, interner Sicherheitsaufnahme und 32 Bit-Technik weiter. Um ein Beispiel zu nennen: das DJI Mic 2 ist nun seit Januar auf dem Markt, kostet knapp 200 Euro weniger und bietet alle angeführten Eigenschaften. Ob die umfassenderen individuellen Einstellungsmöglichkeiten oder die höhere Reichweite und Akkulaufzeit des Shure MoveMic den Aufpreis wert sind, muss man letztendlich selbst entscheiden.
+ Sender sehr diskret
+ groĂźe Reichweite
+ stark individualisierbar
- Preis-Leistungsverhältnis
- Klang des internen Mikrofons
- kein Anschluss fĂĽr Lavaliermikrofon
Autor: Jonas Schupp / Bilder: Shure, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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