Zentrale Einheit des Sony-Sets ist der Diversity-Empfänger URX-P 2, der wie bei Sennheiser an der Halteschlaufe oder am Zubehörschuh der Kamera befestigt werden kann. Das getestete Paket UWPV 2 besteht aus einem Handsender mit integriertem Mikrofon und dem Empfänger plus der nötigen Kabel. Als Pendant zum Sennheiser-ENG-Paket bietet Sony das UWP-V 6 an, das aus einem Empfänger und einem Bodypacksender plus Aufstecksender für Handmikrofone besteht.
Ein 3,5-Millimeter-Klinke-auf-XLR-Kabel und ein 3,5-Millimeter-Miniklinken-Kabel werden ebenfalls mitgeliefert. Neben den Befestigungen für den Sender (Zubehörschuh) und die Halteschlaufe (Klemme) gibt es noch eine Halterung für das Handmikrofon. Für die Klinkenverbindungen verwendet Sony ebenfalls einen sicheren Schraubverschluss. Das Batteriefach für die beiden AA-Batterien sitzt gut zugänglich an der Seite des Gehäuses und ist etwas besser verschlossen als bei dem Sennheiser-Modell. Die beiden Antennen sind mit drehbaren Gelenken ausgestattet. Obwohl das beleuchtete LCD-Display kleiner ist als bei Sennheiser, ist es gut zu lesen. Allerdings wird die Lautstärkeanzeige des ankommenden Signals sehr klein angezeigt und ist schwierig zu beurteilen. Die Batterieanzeige ist mit zwei Anzeigesegmenten nicht besonders exakt: Ein Segment kann heißen, dass die Batterie noch drei Stunden hält – oder nur eine Minute.
Die gedruckte Anleitung ist knapp gehalten, reicht aber für den Einsteig. Ein klassisches Menü gibt es nicht, die Funktionen sind über Tastenkombinationen zu erreichen. Das ist nicht kompliziert, aber auch nicht intuitiv – das Wechseln der Sendestärke etwa ist umständlich.
Ähnlich dem Pilotton bei Sennheiser sendet die Funkstrecke ein Referenzsignal aus, und nur mit dessen Empfang wird beim Empfänger auch ein Signal abgegeben. Das verhindert Überschneidungen mit anderen Sendern, kann aber nicht abgeschaltet werden. Die automatische Suche nach einem Empfänger funktioniert auch bei Sony reibungslos, dauert aber etwas länger als bei Sennheiser. Eine manuelle Einstellung der Sendefrequenz steht auch zur Verfügung.
Das Gehäuse und die Schaltelemente wirken etwas robuster als bei der Evolution-Serie. Die Schaltelemente am Gehäuse sind mit mehreren Einstellungsoptionen belegt. Während Sennheiser immer mit 30 Milliwatt sendet, kann bei Sony eingestellt werden, ob das Signal mit 2 oder 10 Milliwatt übertragen wird.
Das Handmikrofon der Sony-UWP-Serie zeigt eine umständliche Eigenheit: für Einstellungen muss man es aufschrauben.
Auch die nötigen Anschlusskabel sind enthalten im getesteten Funkmikro-Paket UWP-V 2 von Sony mit Handmikrofon UWP-X 8.
Die 2 Milliwatt sind vor allem dazu gedacht, Energie zu sparen – und sind nur zu empfehlen, wenn es keine größeren Hindernisse zwischen Sender und Empfänger gibt. Während die Übertragung bei dieser Sparleistung durch eine Glastür noch funktionierte, gab es ein Stockwerk tiefer schon Aussetzer, im Aufzug war dann gar kein Empfang mehr möglich. Mit 10 Milliwatt waren auch drei Stockwerke kein Problem, und im Aufzug waren nur ganz kurze Aussetzer zwischen den Stockwerken zu bemerken.
Bei Wänden, Türen oder weiteren Entfernungen sollte man unbedingt die höhere Leistung verwenden. Hier war der Empfang sogar besser als mit dem Handsender von Sennheiser, allerdings nicht so durchgängig ohne Störungen wie bei dem Sennheiser-Bodypack. Auch Sony konnte die Länge von zwei Tennisfeldern problemlos überbrücken. Angenehm ist die automatische Unterdrückung des Pegels, wenn die Signalstärke zu schwach wird. So gibt es kein unangenehmes verzerrtes Rauschen mehr, wenn der Empfang abbricht. Sobald das Signal wieder stärker ist, wird es auch wieder ausgegeben. Das Grundrauschen bei Sony ist etwas höher als bei Sennheiser, und auch der ausgegebene Pegel des Empfängers ist bei gleicher Dämpfung geringer. Ein Peak-Indikator zeigt sofort, wenn das Signal übersteuert. Eine kleine Schwäche offenbart sich beim mitgelieferten Mikrofon von Sony: Das Handmikrofon UWP-X 8 mit integriertem Sender ist nicht schlecht, im Vergleich zum Sennheiser MD 46 fehlt aber einfach Volumen im Klang.
Fazit
Sowohl die Sony-UWP-Serie als auch die Sennheiser-Evolution-Serie sind sehr gute Diversity-Systeme mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, die auch für den Laien einfach zu bedienen sind. Im Gesamtpaket bietet Sennheiser etwas mehr fürs Geld, da es mehr Funktionen, eine einfachere Bedienung mit einem Menü und ein besseres Mikrofon umfasst. Zudem lässt sich der Pilotton abschalten. Allerdings macht Sonys UWP-Serie einen robusteren Eindruck, und die automatische Abschaltung des Tons bei schlechter Signalstärke sorgt beim Tonmann auf Dauer sicherlich für weniger akustischen Stress. Im Energieverbrauch war kein signifikanter Unterschied zu bemerken, bei beiden Modellen kann mit zwei AA-Batterien für gewöhnlich ein ganzer Drehtag absolviert werden. Ob Reportage mit dem Handmikrofon oder mit einem Körpersender – eine Funkstrecke ist ein Muss für jeden ambitionierten Filmer oder Profi.
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