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Ratgeber: Mogelpackung Kamera - die Tricks mit den technischen Daten - Der Bildstabilisator-Trick und Fazit

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DER BILDSTABILISATOR-TRICK

Bildstabilisatoren sind inzwischen allgemein üblich, doch bei System- und Vollformat-Kameras sind diese in der Regel optisch. Hier stabilisiert das Objektiv durch das verschieben von Linsen und somit dem beruhigen des Lichtgangs. Alternativ ist der Sensor schwingend gelagert und wirkt so der Bildunruhe entgegen. Im besten Fall kombinieren die Hersteller beide optische Stabilisatoren und kombinieren das für extreme Fälle noch mit einer digitalen Variante. Dass damit eine eindrucksvolle Stabilisierung möglich ist, zeigt die Panasonic Lumix GH7. Der elektronische Bildstabilisator ist per se also nicht schlecht und beispielsweise bei Actioncams wie der DJI Osmo Action 5 Pro als äußerst effektiv bekannt. Doch zwangsläufig bedeutet dies, dass auch hier nur ein Teilbereich des Sensors genutzt werden kann. Denn die Kamera macht um das Bild einen Sicherheitsbereich, so dass der Bildausschnitt auf dem Sensor verschoben werden kann.

Bildstabilisator Grafik

Im Videomodus hat der Sensor etwas Spielraum, so dass man (zumindest theoretisch) ohne nennenswerten Qualitätsverlust den ausgelesenen Bildbereich verschieben und damit das Bild beruhigen kann.

Wie schon festgehalten: Wer in 4K-Videos aufzeichnet, nutzt per se schon einen kleineren Ausschnitt, so dass sich hier der Bildstabilisator zumindest nicht negativ auswirken sollte. Der Haken: Dann bleibt auch der letzte Rest vom Digitalzoom nicht nutzbar. Wir gehen davon aus, dass sich der Bildstabilisator und Digitalzoom nicht gleichzeitig nutzen lassen. Wahrscheinlich wird das Digitalzoom im Bereich der Videoaufzeichnung nicht wirklich funktionieren. Falls doch, sollte man das aber nicht tun, denn dann bleibt von der Auflösung nicht mehr viel übrig.
Hinzu kommt noch: Die Kamera hat zwar ein Display hinten am Gehäuse - doch es gibt keinen "echten" Sucher, sondern lediglich eine Sucherlupe. Diese ist zwar ein Anhaltspunkt was man sieht, doch weder der Beschnitt durch den Bildstabilisator noch durch das Digitalzoom kann man so sehen - denn die Sucherlupe hat einen festen Ausschnitt.

 

KAMERADATEN

Somikon ZX 8849 08 4K UHD Digitalkamera

Hersteller Somikon
Modell ZX-8849
Preis 99,99 Euro
Objektiv (Preis) fest
Internet www.pearl.com
DATEN                                             
Aufzeichnungsformate UHD (30p), Full-HD (60/30p)
Codecs (Dateiformate) AVI
Max. Abtastung intern keine Angaben
Max. Abstatung keine Angaben
Aufnahmemedien 1x SDXC (max 64 GB)
Bildwandler/Auflösung keine Angaben/13 Megapixel
Objektiv-Bajonett -
Zoomfaktor/Brennweite
(KB-äquivalent)
Festbrennweite/7,62 mm (F2)
Gewicht mit Objektiv 260 Gramm
AUSSTATTUNG
 
Bildstabilisator
Body/Optik/elektronisch
–/–/●
Sucher Sucherlupe
Display/Diagonale â—Ź/3 Zoll (7,5 cm)
Display kippen/drehen/
Touchscreen
â—Ź/â—Ź/k.A.
Blende/Shutter/ISO
manuell
keine Angaben
WeiĂźabgl. manuell/
Presets/Kelvin
keine Angaben
Fokus manuell per/
Hilfen
keine Angaben
Farbe/Kontrast/Schärfe
einstellbar
keine Angaben
Zeitraffer/Zeitlupe –/–
Log/Log-Vorschau/
RAW/HDR
–
LAN/WLAN/Bluetooth –/●/●
Datei-Upload/
Livestreaming
–/●
Zubehörschuh standard
/intelligent
●/–
Digitalausgang –
Smartphone-App â—Ź
va logo kl 100  

FAZIT

Joachim Sauer VIDEOAKTIV AutorWenn eine Kamera allzu günstig ist und mit hohen Auflösungen wirbt, sollte man dies kritisch hinterfragen. Ein Digitalzoom klingt ganz modern, ist aber, besonders bei hohen Zoom-Faktoren, nahezu immer mit einer Qualitätsminderung verbunden. Später in das Bild reinzoomen kann man aber sowohl in der Foto- wie in der Videobearbeitung. Auflösungen die höher sind als die Sensorauflösung sind ebenfalls Augenwischerei, denn auch dies lässt sich besser auf dem Computer erledigen. Allenfalls der digitale Bildstabilisator ist noch eine Option – zumindest im Videomodus. Dass man keinen Sucher im klassischen Sinn, sondern eine Sucherlupe bekommt kann man angesichts des geringen Nutzens eines Digitalzooms verschmerzen. Der Super-Weinwinkel-Vorsatz als Objektiv zu bezeichnen ist eigentlich falsch – sei es drum, der Adapter hat einen gewissen Nutzen. Für uns der größte Haken ist die fehlende Angabe zur Größe der Sensorfläche. Das lässt darauf schließen, dass dieser eher klein und damit die Lichtempfindlichkeit nur mäßig ist.

Deshalb lautet die Empfehlung: Besser nach einer gebrauchten Kompaktkamera schauen – da gibt es mit Gebrauchsspuren zum Beispiel eine Panasonic FZ50 für nahezu den gleichen Preis. Diese hat zwar weniger Megapixel und macht keine 4K-Videos, dafür bekommt man aber ein echtes optisches 18-fach Zoom. Und für 120 Euro geht zum Beispiel die DSLR Kamera Nikon D5100 über die Tresen – dann allerdings ohne Objektiv, wobei man hier reichlich gute F-Bajonett-Objektive zu günstigen Preisen findet. Mit dieser Kamera kann man gute Fotos mit effektiven 16,2 Megapixeln und Full-HD-Video machen.

Eine Liste mit Plattformen für Gebrauchtgeräte haben wir hier veröffentlicht.

 

 

Autoren: Joachim Sauer/ Bilder: Panasonic, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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