Vergleich: echter Camcorder gegen kleine filmende Fotokamera - Bildeindruck und Fazit
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BILDEINDRUCK
Noch Ă€lter als die Camcorderdebatte ist die Meinungsverschiedenheit ĂŒber die SchĂ€rfentiefe. Die einen mögen den âKino-Lookâ mit geringer SchĂ€rfentiefe und damit freigestellten Objekten vor unscharfem Hintergrund, die anderen lehnen den Stil kategorisch ab. Fakt ist â und hier berichten wir als Medienproduktionsfirma direkt aus der Praxis â dass sich der âKino-Lookâ als schöner durchgesetzt hat und viele Kunden genau diesen Stil fordern. Trotz wenig lichtstarker F3.5-5.6-Blende der Kitoptik bekommt man unscharfe HintergrĂŒnde mit der X-M5 wesentlich besser hin als mit dem Camcorder. Bei diesem muss man fĂŒr freigestellte Objekte schon im Supertele-Bereich unterwegs sein und sich entsprechend weit vom Objekt positionieren, was nicht immer möglich ist.

Trotz F1.8-Blende schafft der VX3-Camcorder bei Ă€hnlicher Brennweite nicht die gleiche UnschĂ€rfe wie die X-M5-Kamera. Hier merkt man, wie viel Einfluss die SensorgröĂe auf die SchĂ€rfentiefe hat.
Generell liefert der VX3 ein âklassischesâ Camcorderbild mit scharfen Kanten und natĂŒrlichen, etwas entsĂ€ttigten Farben. Mit dem Durchbruch der Digitalkameras mit SensorgröĂen jenseits von einem Zoll ist man jedoch solche Bilder nicht mehr gewohnt, stellenweise kam in der Redaktion gar der Vorwurf eines âaltmodischenâ Bildes auf. Das ist es natĂŒrlich nicht, dennoch: das Bild der Fujifilm-Kamera wirkt moderner und weniger ĂŒberzeichnet. DarĂŒber hinaus wartet die X-M5 neben einem ganzen StrauĂ an Filmsimulations-Bildstilen auch mit den Log-Profilen F-Log und F-Log 2 auf, was die Bilddynamik auf ein professionelles Niveau hebt. Mit einem Log-Profil kann der Panasonic-Camcorder nicht aufwarten, nur HLG und verschiedene Bildstile sind an Bord. Diese sind jedoch nur dann nutzbar, wenn man in Full-HD filmt.

Fujifilm stattet die X-M5 mit zahlreichen Bildstilen aus, die ohne groĂe Nachbearbeitung einen bestimmten Stil ermöglichen und im Gegensatz zum Panasonic-camcorder auch in allen Auflösungen zur VerfĂŒgung stehen.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | Panasonic |
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Modell | Lumix HCVX3 (direkt zum Test) |
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Preis | 749 Euro | |
Objektiv (Preis) | fest verbaut | |
Internet | panasonic.com | |
DATEN |
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Aufzeichnungsformate | UHD (25/24p), Full-HD (50/30/25/24p) | |
Codecs (Dateiformate) | H.264 | |
Max. Abtastung intern | 4:2:0 (8 Bit) | |
Max. Abstatung | 4:2:0 (8 Bit) | |
Aufnahmemedien | 1x SDXC | |
Bildwandler/Auflösung | 1/2,5 Zoll /8,29 Megapixel (eff.) | |
Objektiv-Bajonett | - | |
Zoomfaktor/Brennweite (KB-Ă€quivalent) |
24 fach/24 bis 600 mm (F1,8 - F4) | |
Gewicht mit Objektiv | 431 Gramm | |
TESTERGEBNISSE |
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BildqualitÀt (max. 30 Punkte) |
11,3 (ausreichend) | |
Ton (max. 10 Punkte) |
6,6 (gut) | |
Ausstattung (max. 30 Punkte) |
15,7 (befriedigend) | |
Bedienung (max. 30 Punkte) |
16,5 (befriedigend) | |
![]() |
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Urteil max.100 Punkte |
befriedigend 50,1 |
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Preis/Leistung | gut |
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | Fujifilm | |
Modell | X-M5 | |
Preis | 999 Euro | |
Objektiv (Preis) | Fujinon XC15-45mmF3.5-5.6 OIS PZ | |
Internet | fujifilm-x.com | |
DATEN |
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Aufzeichnungsformate | 6K (30/25p), C4K (60/50/30/25p), UHD (60/50/30/25p), Full-HD (60/50/30/25p) | |
Codecs (Dateiformate) | H.265, H.264, MOV, MP4 | |
Max. Abtastung intern | 4:2:0, 4:2:2 (8 Bit, 10 Bit) | |
Max. Abstatung | 4:2:0, 4:2:2 (8 Bit, 10 Bit) | |
Aufnahmemedien | 1x SDXC | |
Bildwandler/Auflösung | APS-C/26,1 Megapixel | |
Objektiv-Bajonett | X-Mount | |
Zoomfaktor/Brennweite (KB-Ă€quivalent) |
2,9 fach/24 bis 70 mm (F3,5 - F5,6) | |
Gewicht mit Objektiv | 480 Gramm | |
TESTERGEBNISSE |
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BildqualitÀt (max. 30 Punkte) |
18,2 (befriedigend) | |
Ton (max. 10 Punkte) |
6,8 (gut) | |
Ausstattung (max. 30 Punkte) |
18,9 (gut) | |
Bedienung (max. 30 Punkte) |
18,8 (gut) | |
![]() |
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Urteil max.100 Punkte |
gut 62,7 |
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Preis/Leistung | sehr gut |
FAZIT
Camcorder oder Wechselobjektiv-Digitalkamera? Nachdem wir in unserem Test der unteren Profiklasse gute Argumente fĂŒr beide Kameras fanden, fĂ€llt unser Fazit diesmal eindeutiger aus. FĂŒr den Panasonic Lumix HC-VX3 sprechen der niedrigere Preis, der bessere Bildstabilisator und die höhere VariabilitĂ€t durch das Superzoom-Objektiv. Auf der anderen Seite punktet die X-M5 mit besserem Autofokus, mehr Freistellungspotential sowie höheren Auflösungen und Bildwiederholungsraten. F-Log und F-Log 2 machen die Kamera professionell nutzbar, auch wenn die Akkulaufzeit mit einer Akkulaufzeit von unter 80 Minuten 4K-Aufnahme unter der des VX3 mit etwa 100 Minuten 4K-Aufnahme liegt.
FĂŒr uns ist der gröĂere Sensor mit mehr Auflösung und Dynamik am Ende der Grund, weshalb wir die X-M5 dem VX3 in den meisten FĂ€llen vorziehen wĂŒrden, auch wenn uns die 15-45mm-Kitoptik (~24-70 mm KB-Ă€q) mit ihrer vergleichsweise hohen Blende nicht gefallen hat. Doch Nutzer der X-M5 können dank des X-Bajonetts auf eine Vielzahl weiterer Objektive zurĂŒckgreifen, vorausgesetzt natĂŒrlich man verfĂŒgt ĂŒber das nötige Kleingeld. Wer das nicht hat respektive nicht ausgeben will oder aber jeden Zentimeter Platz im ReisegepĂ€ck einsparen muss, erhĂ€lt mit dem VX3 einen anpassungsfĂ€higen Camcorder mit guten Automatikfunktionen, der aber in der BildqualitĂ€t nicht mit der Kompaktkamera mithalten kann.
Autor: Jonas Schupp / Bilder: Panasonic, Fujifilm, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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