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Test: Insta360 X5 - Allroundtalent für StreetView, Social Media und Action - Selfie-Sichtwechsel, Actioncam und Bildqualität

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SELFIE-SICHTWECHSEL
Google StreetView-Aufnahmen liegen bei so einer Kamera auf der Hand – doch mit dem InstaFrame-Moodus erlaubt die Kamera eine aktive Umschaltung zwischen den zwei Blickachsen. Gedacht ist dies für die typischen Selfies, wo der Zuschauer aber eben auch die Sicht des Produzenten kennenlernen soll. Auf Wunsch zeichnet die Kamera also in einem Stream mal die vordere und mal die hintere Kamera auf, wobei die Umschaltung recht zügig via Schaltfläche auf dem Touchsceen funktioniert. So kann man also lustig weitermoderieren und seinen Followern nicht nur sich selbst, sondern auch den Blick aus der eigenen Sicht zeigen. Parallel zu diesem Stream lässt sich die „klassische“ Rundumsicht auch noch zusätzlich auf die Speicherkarte schreiben. So hat man also eine Version, die sich direkt via Social-Media verbreiten lässt und eine, die zur Nachbearbeitung einlädt. Zudem bietet die Kamera noch im 360-Grad-Modus die Konzentration auf die Selfie-Ansicht, bei der die Kamera das Gesicht erkennt und verfolgt, so dass man sich um die Kamera bewegen kann und dennoch immer im Mittelpunkt steht.

Insta360 X5 InstaFrame MultiView

Mit dem Symbol im unteren rechten Eck lässt sich innerhalb einer Aufnahme wie beim Smartphone zwischen den zwei Einzelansichten umschalten. Praktisch fürs Posten ist die MultiView ansicht, die Hoch und Querformat gleichzeitig anzeigt.

ACTIONCAM
Insta360 selbst bewirbt die X5 als Actioncam, die keine Aktion auslässt. Bei Actionvideos will man im Normalfall zwar keine 360-Grad-Ansicht haben, doch da man den Blickwinkel in der Nachbearbeitung wählen kann, hat Insta360 prinzipiell recht: Man verpasst so wirklich nichts und abhängig von der Ausgabeauflösung hat man die Möglichkeit ins Bild zu Zoomen, was die Vielfalt weiter erhöht. Der Haken daran: Bei 360-Grad-Videos ist die Bildrate vergleichsweise gering – Action und 25/30p passen nicht wirklich zusammen. Aus unserer Sicht ist deshalb die 8K-Qualität für den Actioncam-Einsatz nicht geeignet. Was bleibt sind die 5,7K mit 60p – das ist eine ordentliche Option, solange man keine extrem schnellen Sportarten aufnehmen möchte. Bleibt die Frage nach der Bildstabilisierung und hier muss man der X5 Bestnoten ausstellen. Selbst die Rennradfahrt über holprige Wege wird glattgebügelt. Damit kann man festhalten, dass dem Einsatz als Actioncam nichts entgegensteht.

Insta360 X5 Actioncam

Dank der sehr guten Bildstabilisierung eignet sich die X5 auch problemlos als Actioncam - am Tag stimmt auch die Bildqualität, auch wenn das Bild unserer Meinung nach etwas zu gesättigt ist.

BILDQUALITÄT
Actionaufnahmen werden gerne bei gutem Wetter gemacht – und da sehen bekanntlich (fast) alle Bilder gut aus. Tatsächlich übertreibt es Insta360 in der Standard-Einstellung etwas mit der Farbsättigung, was dann im HDR-Modus eher noch unnatürlicher wird. Unser Favorit ist dies nicht, doch wer direkt ohne weitere Nachbearbeitung die Videos veröffentlichen will, wird damit zufrieden sein. Professioneller wäre es das Profil Flat zu wählen oder noch besser mit I-Log aufzuzeichnen. Vor allem mit letzterem lassen sich im Schnittprogramm leichter die Farben so hindrehen, wie man sich das wünscht. Das ist insofern sinnvoll, als dass man bei einer Rundumsicht ein deutlich höheres Risiko für Mischlichtsituationen hat und bei allzu bunter Abstimmung deutliche Farbstiche im Bild auftreten. Dass die kleinen Sensoren dann doch mit hoher Auflösung arbeiten wird klar, wenn das Licht abnimmt. Relativ schnell verliert das Bild an Schärfe, wobei offensichtlich wird, dass die X5 mit einer kräftigen Rauschreduzierung arbeitet. Im echten Schwachlichtbereich um 30 Lux bleiben deshalb nur wenig Bildinformationen übrig. Allenfalls befriedigend wird es dann bei etwa 100 Lux: Jetzt sind wieder mehr Details im Bild, auch wenn Flächen immernoch weitgehend ohne Struktur bleiben. Das führt zur klaren Aussage, dass man wenigstens gutes Raumlicht haben sollte – wobei hier dann zwar Details zu sehen sind, dafür aber auch ein leicht erhöhtes Bildrauschen.

Insta360 X5 Nachtaufnahme

Bei Aufnahmen mit wenig Licht greift die Rauschreduzierung so kräftig zu, dass Strukturen und andere Bildinformationen deutlich abnehmen.