DJI Neo: 199 Euro teure autonome Kameradrohne - Flugeigenschaften, automomes Fliegen und Bildqualität
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FLUGEIGENSCHAFTEN
DJI hat es in den letzten Jahren geschafft seine Fernsteuerungen zu perfektionieren. Die Joysticks funktionieren gut, alle wichtigen Tasten sind gut erreichbar und die Handyklemme der DJI RC-N3 ist ausreichend groß, um auch größere Mobiltelefone aufnehmen zu können. Die für die Verbindung nötigen Kabel (USB-C/USB-C sowie USB-C-Lightning) liegen bei und passen beim Transport unter die Halterung. Zwar lässt sich auch im Normalmodus keine Hochgeschwindigkeit fliegen, denn die Maximalgeschwindigkeit ist mit knappen 22 Stundenkilometer eher langsam, aber im Cine-Modus werden die Bewegungen etwas weicher, was prinzipiell wünschenswert ist. Denn sonderlich sanft lässt sich die DJI Neo auch so nicht immer steuern. So gelingt das Anfliegen sowohl vorwärts als auch rückwärts ordentlich und auch das Aufsteigen und Absenken klappt gut. Seitliche Bewegungen werden dagegen zu ruckartig ausgeführt – auch dann, wenn man wirklich nur ganz sanft am Steuerknüppel die Bewegung ausführt. Auch die Neigung des Gimbals ist nicht annähernd so gut machbar, wie mit den anderen, teureren DJI-Drohnen. Entsprechend ist man in vielen Situationen mit den vorgegebenen Flugmustern besser bedient, denn diese fliegt sie tatsächlich zuverlässig ab, zumindest solange es windstill ist.
AUTONOMES FLIEGEN
Eine echte Besonderheit hat sich DJI mit der kleinen und auf den ersten Blick unscheinbaren Bedieneinheit auf der Oberseite überlegt. Drückt man den die Taste, schaltet man die verschiedenen Flugmuster durch, was die Anzeige signalisiert und die Drohne zudem per Sprachausgabe in Englisch mitteilt. Hat man die passende Wahl getroffen, drückt und hält man die Taste erneut. Jetzt zählt die Neo einen Countdown runter und startet aus der Hand. Mit dem Flug beginnt die Neo auch die Aufnahme und beendet diese dann nach Abschluss des Flugmenövers auch wieder. Wirklich interessant sind die Modi allerdings nur fürs Selfie-Filmen, denn die Flughöhe begrenzt DJI in diesem Modus auf vier Meter.
BILDQUALITÄT
Die erste Frage lautet immer: Was darf man erwarten? Die DJI Neo arbeitet mit einem 1/2 Zoll Sensor der 12 Megapixel liefert. Das ist ein vergleichsweise kleiner Sensor mit einer für die Größe durchaus stattlichen Auflösung. Zwangsläufig bedeutet dies, dass die einzelnen Pixel klein sind und das Kameramodul damit nicht besonders lichtstark ist. Man darf zudem Schwierigkeiten bei feinen Strukturen im Bild erwarten. Und genau das sieht man in den Bildern, die DJI ganz modern sehr bunt abgestimmt hat. So wird der hellblaue Himmel oder die schon leicht herbstlich verfärbte Wiese schon mal deutlich satter dargestellt als sie es in der Realität sind. Die Option ein Log-Profil zu wählen, bietet die Drohne genauso wenig wie unterschiedliche Farbprofile. Immerhin kann man im „Pro“-Mods die ISO-Empfindlichkeit und Verschlusszeit manuell wählen und eine Belichtungskorrektur durchführen. Auch der automatische Weißabgleich kann deaktiviert und zumindest mit Kelvinwerten manuell eingestellt werden. Dennoch: Das Bild wirkt einfach insgesamt wenig elegant – wobei sich der Eindruck bei feinen Strukturen noch verstärkt: Hier tauchen immer wieder kurze Moiré-Effekte auf, die auch Laien irritieren – selbst, wenn sie die Effekte nicht benennen können. Wirklich deutlich fällt zudem der Detailverlust auf – wir weißen hier auf die Aufnahmen vom Blumenfeld vor der Kirche hin.