DJI Neo: 199 Euro teure autonome Kameradrohne - Flugkörper und Gimbal
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FLUGKĂ–RPER
Die DJI Neo erinnert auf den ersten Blick an die (bereits getestete) Avata 2– doch tatsächlich ist sie deutlich kleiner und leichter. Aber sie hat eben auch in einem Käfig befindliche Propeller, welcher im Gegensatz zur FPV-Drohne die Propeller nicht nur seitlich, sondern auch von unten und oben umgibt. Den oberen Schutz kann man zwar abnehmen, was zu einer geringfügig längeren Flugzeit führt und sie etwas leiser macht, aber ansonsten nicht wirklich sinnvoll ist. Denn Sensoren hat die Drohne nur auf der Unterseite, damit sie den Abstand zum Boden abschätzen kann. Ansonsten fliegt die Drohne dort hin, wohin man sie steuert – im Extremfall also auch an die Wand oder in Bäume. Gerade bei letzterem ist der obere Käfig durchaus sinnvoll, denn sonst bleibt die Neo all zu leicht in luftiger Höhe in Ästen hängen, was sie schwer zu bergen macht. Ansonsten kommt die Drohne eben recht schnell runter, denn bei einer Kollision schaltet die Drohne die Propeller ab. Die Propellerkäfige dienen dann dem Schutz des Flugkörpers und der Gimbal-Kamera. Inwieweit ein Absturz dann tatsächlich folgenlos bleibt, dürfte eher dem Zufall respektive der Flughöhe überlassen sein.
Die Propeller sind deutlich kleiner als bei der Avata – die auch schon keine Leisetreterin ist. Kleinere Rotorblätter müssen entsprechend schnell drehen, damit die Neo abhebt und das hört man doch deutlich. Sie hat ein sehr vergleichsweise hohes und dominantes Fluggeräusch, das auch noch in 50 Meter Höhe sehr störend am Boden wahrgenommen wird. Unauffällig ist sie also nicht – allerdings ist sie so klein, dass man sie in 50 Meter Flughöhe nur noch wahrnimmt, wenn man genau weiß, wo sie steht. Sucht man den Himmel nach ihr ab, hat man nahezu keine Chance. Zumal sie auch keine Signallichter hat, die eine Ortung leichter machen.
GIMBAL
Eine weitere Parallele zur Avata ist die Aufhängung der Kamera – die genau genommen kein „echtes“ Gimbal ist. Die Kamera hängt nicht unten an der Drohne, sondern ist in der Spitze in einer leicht gefederten Aufhängung angebracht. Sie hat lediglich eine bewegliche Achse, mit der man die Kamera nach unten neigen oder nach oben blicken lassen kann. Entsprechend gleicht das Ein-Achs-Gimbal die Neigebewegung beim Vorwärts und Rückwärtsflug aus. Klassische Gimbals haben eigentlich zwei oder drei Achsen und können so Roll-Bewegungen ausgleichen und eben auch die Kamera seitlich schauen lassen. Doch seitliche Bewegungen kann die DJI Neo nicht ausgleichen – im Flug lässt sich aber natürlich, auch wenn sich die Kamera nicht seitlich stellen lässt, dennoch seitliche Flugaufnahmen realisieren, denn die Drohne fliegt anstandslos auch seitlich und – anders als die DJI Avata – auch gleich zum Beginn an rückwärts. Zumindest mit der RC-N3 Fernsteuerung. Die DJI Neo kann jedoch auch mit der DJI Goggles-Brille und der FPV-Fernsteuerung gekoppelt werden. Unsere Aussagen zum Flugverhalten (siehe nächste Seite) beziehen sich grundsätzlich auf die Kombination mit der RC-N3 Fernsteuerung.