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Jahresrück- und Ausblick 24/25: Kameratrends, Broadcast-Technik, Marktentwicklung - Marktentwicklung, KI-Technologie und Ausblick

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MARKTENTWICKLUNGEN

Wer 2024 die Entwicklung der Videobranche verfolgt hat, dem wird aufgefallen sein dass der Markt näher zusammenrückt. JVC, einst bekannt für ihre Broadcast-Camcorder, ist quasi nicht mehr existent und OM System, die 2023 das Kamerageschäft von Olympus übernahmen, brachte lediglich minimal verbesserte Versionen von OM-1 und OM-5 ohne wirkliche Neuerungen heraus. Ein Paukenschlag war im Herbst auch die Meldung, dass Nikon den Kino-Kamerahersteller RED übernimmt. Damit steigt Nikon mit einem Schlag zu einem ernstzunehmenden Spieler im Cine-Segment auf und bietet Canon, Sony, Arri und nun auch Blackmagic Konkurrenz. Letztere sind eigentlich eher für ihre günstigen Kameras bekannt, kündigten zur IBC aber mit Pyxis 6K, Ursa Cine 12K und Ursa Cine 17K drei klar auf Kinoproduktionen fokussierte Kameras an. Vor allem letztere spricht 65mm-Großformatsensor mit 17520 x 8040 Pixeln klar Hollywood und Co. an und ist mit Preisen ab etwa 30.000 Euro vergleichsweise günstig. Weitere Konkurrenz kommt von ungeahnter Seite: Fujifilm kündigte unlängst die Eterna an und bringt damit ihre Mittelformat-Sensoren in ein Kinokamera-Gehäuse. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Kameras etablieren können – langweilig wird der Markt in jedem Fall auch im Jahr 2025 nicht.

2024 war auch das Jahr, in dem Magix Insolvenz in Eigenverantwortung anmeldete. Wir berichteten damals zuerst und sind aktuell an einem Bericht zur weiteren Entwicklung dran.

KI-TECHNOLOGIE MACHT KAMERA KONKURENZ

Die KI-Technologie war 2023 das große Thema, jetzt ist sie schon soweit Realität, dass man sie als gegeben hinnimmt. Die oft prophezeite Revolution ist das zwar noch nicht, doch entsprechend generierte Bilder und Stimmen haben in Werbung und Fernsehproduktionen Einzug gehalten. Der große Fortschritt dieses Jahr: Es werden nicht mehr nur einzelne Bilder, sondern direkt bewegte Inhalte als KI-Videos generiert. Was man also letztes Jahr noch aus einzelnen Bildern zusammengestückelt und mit leichter Bewegung versucht hat etwas Leben einzuhauchen sieht jetzt schon alt aus. Gerade hat OpenAI zum Beispiel Sora-KI vorgestellt, die zumindest stellenweise sehr realistische, an Nachrichten erinnernde Clips generieren kann. Wird die KI damit in der Zukunft unsere Jobs übernehmen? Wir wagen einen vorsichtigen Blick in die Kristallkugel und behaupten: jein. Denn während einerseits Unternehmen durch das Generieren von KI-Inhalte Geld sparen können, müssen sie auf der anderen Seite ausgeben: Denn die Flut der Inhalte wird zunehmen. Wer in den nächsten Jahren in der Videobranche arbeitet, tut gut daran das Wort „KI-Promping“ nicht nur zu kennen, sondern sich entsprechende Fähigkeiten anzueignen. Natürlich wird es komplette KI-generierte Spielfilme geben und in der Werbung respektive Social-Media hat sich KI bereits etabliert. Auf der anderen Seite erwarten wir einen Gegentrend zu „echten“ Bildern, die noch authentischer rüberkommen müssen. Denn nicht zu jeder Branche passt KI-generiertes Bildmaterial.

VA Weihnacht

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AUSBLICK (oder Einblick in unsere Meinung)

Nein, auch 2024 wurden bei weitem nicht so viele Kameras vorgestellt wie einst vor fünfzehn Jahren – aber ist das ein Grund zum Trübsal blasen? Sicher nicht: Die Kameratechnologie ist so ausgereift und vergleichsweise günstig wie noch nie. Der Markt liefert echt gute Kameras, die zumindest in Ansätzen cineastische Bilder liefern für um die 1000 Euro. Echte Profi-Kameras gibt es deutlich unter 5000 Euro und die großen Cine-Cameras sind zwar noch deutlich fünfstellig – aber inzwischen vergleichsweise erschwinglich. Gleichzeitig hat sich eine lobenswerte „Pflegekultur“ entwickelt: Nahezu jeder Hersteller hält seine Kameras mit meist kostenfreien Firmware-Updates auf der Höhe der Zeit. Das macht Investitionen langfristiger planbar, so dass diese insgesamt leichter zu stemmen sind.

Den Trend zu mehr KI sollte man dabei sportlich oder viel mehr als Anreiz nehmen: Er kann Produktionen bereichern, aber nicht ersetzen. Es kann schon sein, dass KI den ein oder anderen Einsatz von Kameras überflüssig macht – auf der anderen Seite müssen auch diese Inhalte produziert werden und das geht ohne kreatives Potential und Fachkenntnisse nicht. KI wird auch in der Post-Produktion zunehmend eine zentrale Rolle spielen. Automatisch Clips schneidet, Videos mit Effekten versehen oder bestimmte Szenen hervorheben, all das geht schon eine Weile mehr schlecht als recht. Das zu perfektionieren und damit Zeit einsparen – aber gerne doch. Gerade die zunehmend wachsende Zahl der Content Creator wird sich darüber freuen.

Sie merken schon: Wir sehen die Zukunft, trotz der sicher nicht einfachen Zeiten, positiv und geben diese positiven Schwingungen gern an Sie weiter.

Auf ein Neues im Jahr 2025 mit VIDEOAKTIV.tv.

 

Autor: Jonas Schupp und Joachim Sauer / Bilder: Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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