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Videoschnitt-Software im Test: Magix Fastcut

Magix richtet sich mit Fastcut vornehmlich an Actioncam- und YouTube-Filmer, die sich nicht lange mit dem Videoschnitt aufhalten möchten. Das Konzept überzeugt und kann auch engagierten Filmen und Cuttern taugen. Warum? Das lesen Sie im Test des "automatisierten" Schnitt-Programmes.
 

Filme machen ohne zu schneiden ... das ist ein Widerspruch. Doch genau so sieht Magix sein neues Programm. Geschnitten wird in erster Linie nach Vorlagen – also Schnittmustern, in die das Videomaterial gepresst wird. Das ist noch nicht mal ganz neu: Bereits 2004 haben wir das erste Mal einen automatisiert geschnittenen Film mit „Muvee" erstellt, Corel liefert beim Video Studio das Modul Fastflick, und auch Magix' Video Deluxe hat automatisierte Vorlagen.

Doch bei Fastcut ist der Denkansatz anders. Schon beim Import bietet das Programm eine ungewöhnliche Wahl: Man kann die Videos direkt von der Speicherkarte importieren und in den Automatismus einsteigen (sinnvoller ist es freilich, das Material von der Speicherkarte auf die Festplatte zu kopieren, was das Programm ebenfalls beherrscht).

Fastcut bietet 15 abgestimmte Schnittvorlagen. Eine ausgewählt, einmal auf „Anwenden" gehen, und die Software definiert selbstständig eine Filmlänge bis zu 300 Sekunden. Man kann aber auch eine Länge vorgeben. Das Ganze klappt ganz ohne Übung spielerisch und schnell – und nach wenigen Sekunden gibt's den ersten Filmmix. Gefällt einem das Ergebnis nicht, möchte aber der gewählten Schnittvorlage treu bleiben, hilft ein neuerlicher Klick auf „Anwenden", und die Software erstellt einen neuen Vorschlag. Gefällt der Vorschlag, übernimmt man ihn aus der bis hierhin assistentengeführten Oberfläche ins Storyboard des eigentlichen Schnittprogramms.

Damit ist klar: Die Software ist nicht für geübte Cutter gedacht – aber dennoch genau für diese interessant. Wir haben die Software im Test mit elf fertigen Videos über Action-Cams gefüttert und den Automatismus angeworfen. Herausgekommen ist ein fertiger YouTube-Trailer. Zugegeben, wir haben schon noch mal etwas nachgeholfen und bei rund einem Drittel der Clips den passenden Ausschnitt manuell bestimmt.

Fastcut Import
Ganz flott klapppt der Schnitt direkt von der Speicherkarte. Sinnvoller ist es dennoch, die Videos auf den Rechner zu kopieren.
Fastcut Nachbearbeitung

Testergebnisse

Hersteller: Magix
Produkt: Fastcut 1.0
Preis: 70 Euro
System: Windows 7/8

Schnelle Ergebnisse verspricht Magix – und was Fastcut auswirft, ist tatsächlich sehr flott und im Ergebnis sehr ordentlich. Wir würden uns allerdings mehr Schnittvorlagen und vor allem beim Titler mehr Vorschläge und leichtere individuelle Einstellungen wünschen. Für Action-Filmer ohne Schnittinteresse in jedem Fall erste Wahl. Und für geübte Cutter, die öfter kurze Trailer für den Videofilm benötigen, eine Überlegung wert.

+ schneller Schnitt
+ extrem einfache Bedienung
+ ausgefeilte Schnittergebnisse
– wenig individuelle Optionen
– relativ wenige Schnittvorlagen

URTEIL: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut

Ein Klick auf eines der Clip-Thumbnails im Storyboard ermöglicht eine händische Auswahl des Filmausschnitts, wobei man entweder die vom Programm vorgegebene Länge einfach innerhalb des Rohmaterials verschiebt oder aber eine neue Länge für den Clip definiert. Letzteres ist aber nicht sinnvoll, denn alle nachfolgenden Clips sind damit zeitlich verschoben und der schöne vordefinierte Schnitt zur Musik dahin.

Jeder Clip kann noch farblich korrigiert, das Verhältnis von Originalton und Musik bestimmt oder ein Titel eingegeben werden. Allerdings liefert Magix nur wenige Titelvorlagen, und die individuelle Textgestaltung fällt wegen kleiner Bedienfelder etwas schwer.

Bei der Ausgabe bietet Magix den direkten Upload auf die eigene Videoplattform sowie auf die bekannten Portale Facebook, Vimeo und YouTube an – alternativ die Berechnung für Smartphones oder Computer. Wobei die Entwickler hier, ums simpel zu halten, auf die Möglichkeit verzichteten, die Berechnung zu beeinflussen. Wer dennoch etwas stärker mitgestalten will und bereits Magix-Cutter ist, kann das Projekt auch in Video Deluxe oder Video Pro X öffnen. Hier kann er noch mal nachbearbeiten und auch genauere Einstellungen für den Export treffen.

Tipp: Magix Fastcut in Aktion - wir haben schon ein Video zum Schnittprogramm veröffentlicht und zeigen wie es funktioniert.  

Die drei weiteren Tests zur Serie, die folgen sind:

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