Test: Magix Video Pro X 16 - KI-Funktionen fĂĽr Alle - Content und Fazit mit Wertung
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AUFNAHMEFUNKTION
Den Aufnahmebereich, sprich das Menü hinter dem roten Aufnahmeknopf unter dem Quell-Monitor, hat Magix ebenfalls neue sortiert und integriert hier alle Importoptionen, die sich nicht direkt über den Browser erledigen lassen. So zum Beispiel die Aufnahme von HDV und DV-Bändern, der Import einer inzwischen alten fragmentierten AVCHD-Struktur oder die Aufnahme analogen Audio- und Videomaterials. Wirklich gut überlegt und weitgehend an der Windows-Anwendung orientiert ist die Bildschirmaufnahme. In einer ersten Abfrage kann man den Bildausschnitt und die Tonquelle definieren. Im zweiten Fenster wird dann abgefragt, ob man den Mauszeiger sehen und Mausklicks animiert werden sollen bevor man dann tatsächlich in die Aufnahme startet. Ein schickes Detail: Die Schnittsoftware ist während der Bildschirmaufnahme komplett von der Oberfläche verdrängt und ist somit nicht mal in der Startleiste sichtbar.

Größere Flächen wie dem Himmel oder den Boden erkennt die KI recht gut, doch die Personen werden nicht wirklich richtig eingefärbt. Bei Fotos klappt das etwas besser.
LIZENZFREIER CONTENT
Magix liefert schon länger reichlich Content mit seinem Schnittprogramm, wobei wir lange kritisiert haben, dass man die Inhalte nicht kommerziell nutzen kann. Denn eine kommerzielle Nutzung ist bereits ein Upload auf YouTube und ist damit für nahezu alle Anwendungsgebiete wichtig. Entsprechend erfreut waren wir, dass man inzwischen die Lizenzrechte angepasst hat und man wirklich lizenzfreie Video- und Audiodateien bekommt, die man unbefristet und weltweit in seinen Projekten verarbeiten kann, egal wo und für welchen Zweck der Film dann gezeigt wird. Damit bleibt es bei einer Kritik: Die Suche nach dem passenden Material sollte man in englischer Sprache machen.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | Magix |
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Produkt | Video Pro X 16 |
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Preis | 179 Euro |
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Internet | magix.de | |
Betriebssystem | Windows 10 / 11 (64-Bit) | |
Software-Lieferumfang | Magix Travel Maps, NewBlue Cine-Looks | |
Testversion | Download | |
BEDIENUNG 30 Punkte | 21,0/sehr gut |
|
Installation & Service | befriedigend | |
Hotline | via Mail oder Chat | |
BenutzerfĂĽhrung/Ergonomie (60%) | sehr gut/sehr gut | |
Timeline/Storyboard | â—Ź/â—Ź | |
Automatischer Schnitt | â—Ź | |
Bedienungsanleitung (20%) | sehr gut | |
FUNKTIONEN 50 Punkte | 43,0/sehr gut |
|
Import/Verwaltung (20%) | hervorragend/gut | |
Batch-Capturing/Szenenerkennung | â—‹/â—Ź | |
Projektbackup komplett/konsolidieren | â—Ź/â—Ź | |
Verwalten mit Metadaten | â—‹ | |
Schnitt/Audio (35%) | sehr gut/hervorragend | |
Timelinespuren Video/Audio | unbegrenzt/unbegrenzt | |
EinfĂĽgen/Ăśberschreiben/3-Punkt/4-Punkt | â—Ź/â—Ź/â—Ź/â—Ź | |
Stereoskopie (3D) | â—Ź | |
Rubberband/Livemischer/Scrubbing | â—Ź/â—Ź/â—Ź | |
Voice-Over/O-Ton abtrennen | â—Ź/â—Ź | |
Effekte/Titel/Compositing (30%) | hervorragend/sehr gut/sehr gut | |
Blenden/davon 3D | 161/19 | |
Helligkeit/Kontrast/Sättigung | ●/●/● | |
Farbkorrektur/Weich/Scharf | â—Ź/â—Ź/â—Ź | |
Keyframe-Editing/Dynamik | â—Ź/â—Ź | |
Zeitlupe/-raffer/rückwärts | ●/●/● | |
Bild-in-Bild/Chroma Keying | â—Ź/â—Ź | |
Ausgabe/Authoring (15%) | sehr gut/sehr gut | |
MPEG-RATE wählbar/variabel | ●/● | |
MPEG-4/AV-1 | â—Ź/â—Ź | |
Export auf H.265/AV-1/Blu-ray | â—Ź/â—Ź/â—Ź | |
SOFTWARE 20 Punkte | 17,0/sehr gut |
|
Leistung (50%) | sehr gut | |
Vorschau | Vollbild auf Zweitmonitor | |
Echtzeitspuren 4K/Full-HD | 11/16 | |
Ausgabe-Berechnung H.264/ | 0,3x | |
Stabilität (50%) | sehr gut | |
![]() |
||
Urteil max.100 Punkte |
sehr gut 81,0 |
|
Preis/Leistung | sehr gut |
FAZIT
Der auffälligste Strategiewechsel bei Magix ist die realistische Preiseinstufung: Statt für 399 Euro eine Profi-Software mit hohem Rabatt zu verkaufen, kostet Video Pro X 16 nun 179 Euro. Damit sortiert Magix die Software jetzt klar als Spitzenprodukt der Video Deluxe-Programmreihe ein. Schließlich lässt sich die Verwandtschaft nicht wirklich wegdiskutieren und in der Realität werden allenfalls Anwender aus dem Bereich der Content Creator professionell mit der Schnittsoftware arbeiten. Auch auf die Ankündigung, dass die Schnittsoftware mal wieder schneller und zuverlässiger geworden ist, hat Magix wohlweislich verzichtet. Denn in der Regel wirkt sich die Integration neuer Programmier-Schnittstellen nur bei neuer Hardware und somit neusten Rechnern aus. Wie sehr die Software auf die Hardware angewiesen ist, zeigte im Test die fehlerhaft im System konfigurierte Grafikkarte: Mit integrierten Grafikchip ist, zumindest auf Windows-Rechnern, derzeit im Videoschnitt nicht viel anzufangen. Wer sich den Aufpreis für eine Schnittsoftware wie Video Pro X leistet, sollte also auch auf eine dezidierte Grafikkarte setzen. Dennoch können wir festhalten: Auf unserer Workstation lief die Software im vergleichsweise langen Testzeitraum wirklich zuverlässig und wurde lediglich von einem Codec aus dem Tritt gebracht. Das ist angesichts der Codec-Vielfalt verzeihlich.
Erfreulich ist zudem der „Systemwechsel“ bei den KI-Funktionen, die nun nicht mehr nur Abonnenten, sondern auch Käufern der Software zur Verfügung stehen. Damit beschreitet Magix den richtigen Weg um Kunden halten zu können. Die KI-Funktionen setzen alle an der richtigen Stelle an, doch wie bei anderen Herstellern auch, sind sie noch mit Vorsicht zu genießen: Die Spracherkennung funktioniert – aber nicht gut genug um das Erkannte direkt in Untertitel auf die Timeline übernehmen zu können. Die Textausgabe in Sprache ist nett, aber die Betonung zu monoton und wenig emotional. Ähnliche Einschränkungen gibt es bei der KI für Kolorierung und der Stilübertragung. Es bleibt also noch einiges für die Entwickler zu tun, wenn die KI-Funktionen künftig wirklich den Kreativen unterstützend unter die Arme greifen sollen. Aber wir können festhalten: Dank KI kommen nun wieder neue und sinnvolle Funktionen ins Videoschnittprogramm.
+ KI-Funktionalität in allen Programmversionen (Kauf-Lizenz und Abo)
+ Oberfläche braucht nur selten weitere Fenster
+ umfangreiches lizenzfreies Archiv
- umständliche Registrierung einzelner Programmkomponenten
Autoren: Joachim Sauer/ Bilder: Joachim Sauer, Jonas Schupp
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