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Drei Laptops, drei Top-Prozessoren: welcher Rechner fĂĽr welchen Zweck? - Prozessoren-Vergleich, Fazit & Tabelle

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PROZESSOREN-VERGLEICH

Intel, AMD oder Qualcom? Die Antwort ist in den ersten beiden Fällen vergleichsweise leicht: Beide Prozessoren sind Top – wobei Intel in diesem Vergleich bei der Leistung die Nase vorn hat, AMD dafür energieeffizienter arbeitet. Die Zeiten, in denen wir den AMD-Prozessoren eine geringere Kompatibilität und Stabilität im Zusammenhang mit Multimedia-Programmen, egal ob für Audio, Foto oder Video, attestiert haben sind endgültig rum: Das ProArt P16 arbeitet zuverlässig und mit allen Anwendungen hervorragend zusammen. Egal ob es die Adobe Programme der Creative Cloud sind oder Schnittprogramme von CyberLink und Magix – der Rechner war stets zuverlässig und zumindest im Netzbetrieb selten an der Leistungsgrenze.

Cyberlink PowerDirector Partikel Designer

Der Power Director von Cyberlink (hier zum Test) brachte P16 und Precision 7780 nicht ins Schwitzen - selbst beim ressourcenhungrigen Particle Designer.

Die Qualcomm Snapdrogon-Prozessoren wurden bis vor kurzem nur in Smartphones und Tablets eingebaut – dass sie inzwischen so leistungsfähig sind, dass man damit auf Multimedia getrimmte Windows-Rechner aufsetzen kann, ist hochspannend. Denn aufgrund der Historie sind sie in Sachen Energieeffizienz unschlagbar. Schließlich sollen die kleinen mobilen Geräte möglichst lange arbeiten und haben keine Chance, per Lüfter Warmluft auszublasen. Das ist beim ProArt PZ13 anders: Er bläst durchaus vernehmlich, wenn die Anwendungen eine hohe Prozesorlast erzeugt, und brauch dennoch deutlich weniger Strom als die zwei High-End-Prozessoren. Der Haken ist: Derzeit funktionieren noch nicht alle Anwendungen im Zusammenspiel mit dem Prozessor. Ein Beispiel dafür ist Adobe Lightroom Classic, wobei es fraglich ist, ob Adobe hier noch Anpassungen für die ARM-Prozessoren vornimmt, denn bekanntlich will man Kunden eher zur Lightroom-Anwendung (ohne Classic) animieren. Doch auch Premiere Pro läuft „nur“ in einem Kompatibilitätsmodus.

Laptopvergleich PZ13 Tablet

Das PZ13 fällt - wenig verwunderlich - bei der reinen Leistung ab. Zusätzlich laufen Programme wie Premiere Pro derzeit noch in einem Kompatiblitätsmodus, bei der nicht die volle Leistung des Systems abgerufen werden kann.


DATEN UND TESTERGEBNISSE

Laptopvergleich Tabellenbild

Hersteller Asus, Dell
Modell ProArt PZ13
ProArt P16
Precision 7780
Preis PZ13: 1149 Euro
P16: 2999 Euro
7780: 3896 Euro
Internet asus.com (PZ13)
asus.com (P16)
dell.com
Betriebssystem Windows 11
Ausstattung                                             
Abmessungen PZ13: 29,8 x 20,3 x 0,9 Zentimeter
P16: 35,5 x 24,7 x 1,7 Zentimeter
7780: 39,8 x 2,9 x 26,5 Zentimeter
Gewicht PZ13: 0,9 Kilogramm
P16: 1,9 Kilogramm
7780: 4,5 Kilogramm
Prozessor PZ13:
Snapdragon X Plus X1P 42 100 (30MB Cache, 8 Kerne, 8 Threads, bis zu 3.2GHz)

P16:
AMD Ryzen AI 9 HX370 2.0 GHz (36MB Cache, 12 Kerne, 24 Threads, bis zu 5.1GHz)

7780:
Intel Core i9-13950HX (36 MB Cache, 24 Kerne, 32 Threads, bis zu 5,50 GHz, 55 W)
Arbeitsspeicher PZ13: 16 Gigabyte
P16: 64 Gigabyte
7780: 32 Gigabyte
Datenträger PZ13: 1x SSD (1 Terabyte)
P16: 1x SSD (1 Terabyte)
7780: 1x SSD (1 Terabyte)
Grafikkarte(n) PZ13:
Qualcomm Adreno GPU

P16:
Nvidia RTX 4070 (8GB, GDDR 6)

7780:
Nvidia RTX 3500 Ada (12 GB, GDDR 6)
Optisches Laufwerk –
Display / Helligkeit PZ13:
13,3 Zoll (2880 x 1300 Pixel), max. 500 cd/m², OLED

P16:
16 Zoll (3840 x 2400 Pixel), max. 500 cd/m², OLED

7780:
17-Zoll (1920 x 1080 Pixel), max. 500 cd/m², matt
Video/Audio PZ13:
- 2x USB 4.0 Gen 3 Typ C
- 1x SDXC-Kartenleser

P16:
- 1x USB 4.0 Gen 3 Typ C
- 1x USB 3.2 Gen 2 Typ C
- 2x USB 3.2 Gen 2 Typ A
- 1x HDMI
- 1x 3,5 Millimeter Klinke-Audio-Buchse
- 1x SDXC-Kartenleser

7780:
- 2x Thunderbolt 4 (bis zu 40 Gbit/s)
- 1x USB-3.2-Typ C
- 2x USB-3.2-Typ A
- 1x RJ-45 10/100/1000
- 1x HDMI
- 1x 3,5 Millimeter Klinke Audio-Buchse
- 1x SDXC-Kartenleser
Kabellose Schnittstellen PZ13:
- WLAN 7 (802.11be)
- Bluetooth 5.4

P16:
- WLAN 7 (802.11be)
- Bluetooth 5.4

7780:
- WLAN 6E (802.11ax)
- Bluetooth 5.3
Netzteil PZ13: extern 65 Watt
P16: extern 200 Watt
7780: extern 240 Watt
Akkulaufzeit PZ13:
600 Minuten (Hochleistung, nicht Vollast)

P16:
180 Minuten (Hochleistung, nicht Vollast)

7780:
100 Minuten (Hochleistung, nicht Vollast)
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FAZIT

Joachim Sauer VIDEOAKTIV AutorWir hören es jetzt schon: Wie kann man einen solchen Vergleich machen – das sind doch Äpfel mit Birnen! Um das „Argument“ direkt zu entkräften: Ja, die Prozessoren haben teils sehr unterschiedliche Zielgruppen – doch wir haben von den drei großen „Playern“ die leistungsfähigsten mobilen Prozessoren im Test. Zugegeben: Wir hätten auch noch Apple mit dem M4 dazunehmen müssen – aber leider hat Apple das System nach einer zu kurzen Zeit wieder zurückgefordert, so dass wir nicht die gleichen Praxiserfahrungen in das System stecken konnten. Am Ende geht es uns in diesem Vergleich auch nicht um das beste und leistungsfähigste Schnittsystem, sondern um ein System-, Konzept und Prozessorenvergleich.

Was nun wirklich für einen das beste System ist, hängt stark vom Einsatzzweck ab: Die Workstation ist perfekt, wenn man nur ausnahmsweise mobil, sprich unterwegs, arbeiten will. Doch das leistungsfähigste System im Vergleich erlaubt eine besonders leichte örtliche Verlagerung einer Video-Workstation. Wer also seinen leistungsfähigen Videoschnittplatz immer mal wieder an einen anderen Einsatzort bringen muss, ist mit der Dell Precision 7780 am besten bedient.

Das Asus P16 liefert dagegen ein ausgewogenes System, das Hochleistungsansprüchen gerecht wird und dennoch so leicht und kompakt ist, dass es auch als mobiler Arbeitsplatz dienen kann. Dabei verbraucht es etwas weniger Strom und kann mobil etwas mehr Leistung abrufen als die Dell-Workstation. Mit dem Touchscreen und dem virtuellen Jog-Dial hat es zudem zwei Asse im Ärmel. Und nicht zuletzt ist es etwas günstiger – aber eben auch lauter, wenn es dann wirklich mal zu Sache geht.

Was uns von Vornherein klar war, ist dass das PZ13 nicht wirklich vergleichbar ist. Uns hat viel mehr interessiert, wie weit die ARM-Prozessoren inzwischen an die normale „Windows-Welt“ herangerückt sind. Um ehrlich zu sein, hat uns die Praxistauglichkeit überrascht. Bilder bearbeiten, die Video-Clips organisieren, Emails bearbeiten und im Web surfen – da merkt man nur geringe Unterschiede. Allerdings sind noch nicht alle Anwendungen kompatibel und zumindest lange Film-Projekte will man damit nicht bearbeiten. Für uns ist das PZ13 das perfekte System, wenn wir wirklich unterwegs sind, abends Datensicherungen machen müssen und stundenlang im Zug arbeiten müssen. Seine Stärke spielt das System mit Snapdragon-Prozessor mit rund 10 Stunden Laufzeit ohne Netzteil aus.

 

 

 

Autor: Joachim Sauer Bilder: Asus, Dell, Jonas Schupp, Joachim Sauer

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