Magix Vegas Pro 22: KI-Tools und vereinfachte Bedienung
UPDATE 30.07.2024:
Magix hat letztlich doch das umgesetzt, was man im Interview zum Beginn der Insolvenz in Eigenverwaltung angekündigt hat: Auch bei Vegas Pro gibt es nun nur noch zwei, statt bisher drei unterschiedliche Varianten. Gestrichen hat man die teuerste Variante Vegas Pro Post, bei der man bisher viele Drittanbieter-Plug-ins mitverkauft hat. Bei der Preisstuktur zieht Magix ebenfalls nach und bietet die Software nicht mehr dauerhaft mit hohen Rabatten an, sondern kommuniziert nun niedrigere Preise, die aber auf dem Niveau liegen, wie man zuvor auch die Software verkauft hat. Vegas Pro Edit 22 kostet 199 Euro und für Vegas Pro Suite werden 249 Euro fällig. (Die entsprechende Textpassage wurde auch unten angepasst.)
27.07.2024, 08:05 Uhr
Magix kennt man hierzulande vor allem durch seine Audio-Tools und Magix Video Deluxe, letzteres ist eher im Amateursegment angesiedelt, soll aber unter anderem von den für Vegas Pro gemachten Entwicklungen profitieren. Entsprechend spannend ist der Blick auf das große Vegas Pro, das somit den Takt für die gesamte Schnittprogramm-Palette vorgibt. Die Entwickler haben wenig erstaunlich wieder einen Schwerpunkt beim Thema KI gesetzt. So gehört nun die AI Auto Frame Funktion zum Bordwerkzeug, damit sich schneller aus herkömmlichen Querformatvideo die hipperen Quadratischen- und Hochformate für Social Media erzeugen lassen. Das KI-gestützte Tool soll das Video automatisch „umrahmen“ und dabei den Fokus auf das wichtigste Objekt im Video erhalten. Ebenfalls per KI lässt sollen sich unscharfe Elemente wie Rauch, Nebel, Smog usw. entfernen lassen – die vorherige Analyse nennt Magix „AI Dehaze“. Und via AI Schärfen und AI-Glätten soll man die Kantenschärfe verbessern respektive Details im Video abmildern lassen – natürlich während die scharfen Kanten erhalten bleiben. Die KI-Funktion der Texerkennung hat Magix schon in der Beta gezeigt, doch nun soll die Bearbeitung anhand des Transskripts einfacher sein. Wer es genauer verfolgt: Die Transskript-Funktion ist auch schon in Video deluxe - man kann also durchaus erwarten, dass die hier genannten KI-Tools und Verbesserungen auch im anderen Videobearbeitungsprogramm auftauchen.

Mit einem neuen Startfenster möchte Magix nun den Einstieg in Vegas Pro erleichtern - unter anderem weil man hier auch eine Einführung integriert hat.
Genaugenommen haben wir jetzt das Pferd verkehrt aufgezäumt, denn es gibt schon beim Start über einen neuen Willkommensbildschirm mit drei Registerkarten die schnellen Zugriff auf die Einstellungen für neue Projekte, frühere Projekte und Materialien zulassen und den Einstieg einfacher machen sollen. Auch die Einstellungen für die Zeitachse wurden verbessert. Klar auf Vereinfachung ausgelegt ist die Beat-Erkennung, wobei die Musik analysiert, den Takt und Synkopen sowie Trommelwirbel erkennt und anzeigt, so dass man danach schneiden kann. Die erstellten Markierungen dienen als Einrastobjekte, wobei es auch eine Tempoerkennung gibt, die ein Raster in der Timeline einblendet. Ebenfalls neue beziehungsweise überarbeitet ist die Multicam-Audio-Synchronisation, bei der sich nun mehrere Ereignisse im Ton auswählen und mit auf den Inhalt optimierten Optionen synchronisieren lassen. Das Explorer-Fenster wurde überarbeitet und soll nun die Navigation zu den eigenen Mediendateien einfacher machen, indem es eine Vorschau anzeigt.

Mit der Auto-Reframe-Funktion will Magix dem steigenden Druck der Social Media Produzenten mit einer Vereinfachung entgegen kommen. Wie man erkennt: Wir haben die Software bereits installiert und sind bereits bei den ersten Tests!
Natürlich gehören auch wieder eine ganze Menge an Detailverbesserungen dazu. So gibt´s nun zum Beispiel ein 64-Bit-Plugin für die MP3- und OGG-Bearbeitung und die Unterstützung für 10-Bit-Dekodierung für HEIC-Medien. Außerdem nennt Magix eine verbesserte GPU-Pipeline für BMRAW und die Behebung von Problemen bei der MXF-Dekodierung. Preislich hat sich bei Vegas Pro nichts wesentliches verändert: Vegas Pro Edit 22 kostet 199 Euro und damit soviel wie man vorher mit dem (Dauer-)Rabatt bezahlt hat. Für Vegas Pro Suite werden 249 Euro fällig. Gestrichen ist dagegen die Variante Vegas Pro Post.
Magix-Interview: weitere Planung nach der Insolvenz
Newsübersicht: Kamera
Link zum Hersteller: Magix - Vegas Pro 22