Fujifilm X-T5: die kompakte X-H2 mit 40 Megapixel
Die X-T-Reihe ist in den letzten Jahren durch die verbesserten Sucher, größere Batterie und den Bildstabilisator stets etwas größer geworden. Damit ist nun Schluss: Die X-T5 wird wieder fast genauso kompakt wie der Urahn X-T1. Beim Gewicht klappt das nicht ganz so gut, auch wenn 557 Gramm (nur Gehäuse) allemal wieder leichter ist als die X-T4. Verbessert ist die Haptik, die nun mehr Gripp bieten soll. Die Tasten sind genau an der gleichen Stelle untergebracht wie beim Vorgängermodell. Doch das hintere Drehrad ist nun größer geworden und soll damit eine bessere Bedienung erlauben. Auch die Tasten daneben sind etwas größer geworden. Wie bei den X-H2-Modellen ist der Monitor auf der Rückseite nur klappbar – aber nicht nach vorn zu drehen. Nach wie vor soll die Kamera anspruchsvolle Fotoenthusiasten also auch professionelle Fotografen ansprechen. Zwar beherrscht die X-T5 auch Videofunktion, doch Fujifilm betont hier den Vorsprung der X-H2-Serie – zwangsläufig explizit der X-H2S.
Fujifilm verspricht, dass die Bildqualität und fweite Teile der Leistung vergleichbar zur X-H2 sind. Was diese Kamera kann zeigen wir bereits in einem Video im Vergleich zur X-H2S.
Die technische Basis ist jedoch die X-H2, so dass Fujifilm sowohl beim AF-System, der Bildstabilisierung und der Bildqualität betont ähnliche beziehungsweise identische Qualität verspricht: Kein Wunder, denn in der X-T5 arbeitet der gleiche Prozessor und Sensor wie in der X-H2. Entsprechend gibt es die Objekterkennung für verschiedene Tiere, Fahrzeuge und wahlweise Personen oder Augenerkennung. Doch statt 8K-Video bietet die X-T5 „nur“ 6,2K mit 30 Bildern oder 4K mit 60 Bildern und 4:2:2 10 Bit Farbverarbeitung. Bei 4K/UHD ergibt sich allerdings ein Crop mit Faktor 1,23. Ein Crop gibt es auch bei höheren Bildraten. Es bleibt aber bei einem Dynamikumfang von 13+ Blendenstufen. Fujifilm integriert das optional wählbare flachere F-Log2-Profil. In die Kamera baut Fujifilm nur den kleinen Micro-HDMI und nicht wie inzwischen wieder üblich den großen robusteren HDMI-Anschluss. Dennoch kann man so ein Apple ProRes RAW-Signal auf einem externen Recorder aufzeichnen. Auf der anderen Seite integriert Fujifilm zwei SD-Karten-UHS-II-Slots, so dass auch hier schon klar ist, warum man die hohen Datenraten von ProRes mit der X-T5 nicht aufzeichnen kann.
Auch das Suchersystem ist identisch mit der X-H2 – doch der Monitor auf den man schaut hat mit 1,23 Millionen RGB-Bildpunkten eine geringere Auflösung und mit 100 Bildern eine geringere Bildwiederholrate. Gerade im Profi-Umfeld dürfte für viele der Verzicht auf einen Kopfhörerausgang der Knackpunkt sein. Immerhin bietet die X-T5 einen optionalen USB-C-Adapter über den sich ein Kopfhörer dann doch anschließen lässt. Der von der X-H2-Serie bekannte Lüfter passt nicht zur X-T5, so dass zumindest bei der Langzeitaufzeichnung gewisse Aufnahmebegrenzungen geben wird.
Die X-T5 kann, wie auch die Top-Modelle mittels Pixelshift aus 20 Aufnahmen ein High-Res-Foto von bis zu 160 Megapixeln aufnehmen. Sie bietet einen elektronischem Verschluss mit der kürzesten Zeit von 1/180.000 Sekunden, hat aber den kleineren Bildpuffer, so dass maximal 119 JPEG-Bilder oder 19 RAW-Aufnahme in Serie weggeschrieben werden können. Bei der Serienbildaufnahme mit elektronischem Shutter hat die Kamera einen Crop von 1,29-fach.
Die Fujifilm X-T5 ist mit 1999 Euro lediglich 250 Euro günstiger als die technisch eng verwandte X-H2. Als Kit wird es sie mit dem XF18-55mm F2.8-4 für 2399 Euro oder mit dem XF16-80mm F4 für 2499 Euro geben. Ebenfalls neu ist zudem das 30 mm Makro-Objektiv mit Blende 2,8 und einer Naheinstellgrenze von 10 Zentimeter, das 699 Euro kosten wird. Das Vorgängermodell X-T4 wird nicht mehr hergestellt und befindet sich damit nun im Abverkauf.