Arria Amira Live: Broadcast-Kamera für Multi-Cam-Einsätze
Die Amira als Kamera kennt man dann bereits, die Amira Live wurde aber speziell für Live-Übertragungen mit mehreren Kameras entwickelt und kommt ohne die externe Verkabelung zwischen dem Gehäuse und dem Glasfaseradapter aus. Damit will Arri eine einfachere und verlässlichere Konfiguration bei Live-Prodktionen garantieren. Dazu gibt es noch ein Software-Update das viele neuen Funktionen integriert. Auch der VMM-1-Multicam-Suchermonitor ist Bestandteil des neuen Kamerasystems. Wie andere für die Multicam-Übertragung angepasste Super-35-Kameras benötigte auch die Arri Amira bisher mehrere externe Kabel, welche die Kamera mit dem Glasfaser-Backend für die SMPTE-311M-Signalübertragung verbinden. Die Amira Live verzichtet darauf und will damit nicht nur der Komplexität eines solchen Aufbaus entgegenwirken sondern auch Verbindungsabbrüche verhindern und somit eine übersichtlichere Kamerakonfiguration für Kameraleute und damit eine einfachere Bedienung erlauben.
Arri Amria Live in Action Ehrlich Brothers - Factory of Dreams
Die Arri Amira Live soll dann auch eher wie eine Systemkamera wirken, nutzt aber ihren ALEV-III-Super 35-Sensor, den man auch in allen Alexa-Modellen findet. Dazu bleibt natürlich auch Arris ausgefeilte Farbverarbeitung, womit die übertragenen Live-Bilder auf einem Qualitätsniveau von „High-end-Spielfilmen, -TV-Serien und -OTT-Produktionen“ sein sollen. Mit der Amira Live spielt Arri das neue Software-Update SUP 6.1 aus. Neben vielen Verfeinerungen, so Arri, wird die Rauschunterdrückung verbessert, eine höherer Schärfe-Bereich erzielt sowie eine bessere Korrektur von Pixelfehlern und ein automatisches Hochfahren integriert. Darüber hinaus gibt es nach dem Update eine grüne Tally-Anzeige im Sucherbild sowie die Intercom-Talkback-Funktion über den VTR- oder einen User-Button, womit Kommunikation beim Einsatz der Kamera auf der Schulter erleichtert werden soll. Auch die Blendensteuerung des RCP (Remote Control Panel) lässt sich nun ohne ein zusätzliches Gerät direkt mit cforce-RF-Motoren verwenden. Damit wird der Einsatz von für Filmproduktionen entwickelten Prime- und Zoom-Objektiven vereinfacht.
Der Sucher-Monitor namens VMM-1 bietet ein 10 Zoll Bild und wird direkt an die Schnittstelle für den Kamerasucher angeschlossen. Alternativ kann man ihn auch mit dem Camera Control Panel CCP-1 verbinden. Er lässt per Knopf Kontrast, Farbe, Hintergrundbeleuchtung und Peaking (einschließlich Peaking-Ein-/Aus-Schalter) einstellen. Dazu gibt es noch einen Ein-/Aus-Schalter für das frontseitige Tally sowie zwei Buttons für benutzerdefinierte Einstellungen. Der Monitor kommt mit der verstellbaren Halterung MYS-1. Die Amira Live arbeitet mit einem SMPTE-311M-Glasfaserübertragungssystem, das Arri in Zusammenarbeit mit DTS entwickelt hat. Die Kamera erlaubt dabei parallel die Aufzeichnung des Signals, etwa für ein „Finishing oder für Zeitlupeneffekte in der Kamera“, während gleichzeitig das HD- oder UHD-Signal an den Ü-Wagen oder ein Studio übertragen wird. Die Arri-Multicam-Kameras sind mit den branchenüblichen Sony-RCPs steuerbar, so dass Bild-Ingenieure weiterhin die Tools verwenden können, mit denen sie vertraut sind. Die Arri Amira Live lässt sich ab sofort bestellen. Prototypen wurden dabei bereits schon bei Live-Produktionen eingesetzt, wie das eingebundene Video zeigt.