Panasonic hat die S1H nun (fast) fertig entwickelt – ab September wird sie in jedem Fall verkauft und wir hatten gestern die Gelegenheit die Kamera genauer unter die Lupe zu nehmen. Entsprechend haben wir ein erstes Video zur S1H mit einem Interview zu den Neuerungen sowie mit ersten Aufnahmen der S1H gemacht.
Die Kamera macht tatsächlich der eingenen Panasonic Camcorder-Riege des Profi-Lagers Konkurrenz und das für einen Preis knapp unter 4000 Euro. Jetzt werden viele die fehlende RAW-Aufzeichnung kritisieren, denn schließlich kann das die Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K, die ganz offensichtlich eine direkte, aber günstigere Konkurrentin ist. Auch Nikon hat die RAW-Aufzeichnung gerade angekündigt – allerdings mit Hilfe des Atomos Ninja V Recorders.
Doch nicht immer muss es RAW sein: Die S1H beherrscht hohe Datenraten, extrem viele Formate und arbeitet mit V-Log. Weitere Details lesen Sie in unserem großen (Video-)Bericht.
News vom 31.05.2019 22:30 Uhr:
Derzeit handelt es sich bei der S1H noch um eine Entwicklungsankündigung, weshalb Panasonic es bei einem vagen Erscheinungstermin Herbst 2019 belässt und sich beim Preis noch bedeckt hält.
Sicher ist, dass die Lumix S1H den kompletten Vollformatsensor ausliest und somit eine Videoaufzeichnung mit 6K und 24 Vollbilder im 3:2 Seitenverhältnis erlaubt. Wer direkt im 16:9-Format aufzeichnen will, bekommt eine Auflösung von 5,9K gespeichert – dann sogar mit bis zu 30 Vollbildern in der Sekunde. Die S1H erlaubt eine Videoaufzeichnung in echtem 4K und somit 4096 x 2160 Pixel mit bis zu 60 Vollbildern. Besonderheit ist, dass sie bis zur 4K-Auflösung und damit auch beim anamorphen 4:3-Modus 10-Bit-Farbtiefe anbietet.
Passend dazu bietet die S1H V-Log/V-Gamut, wobei Panasonic einen Dynamikbereich von 14+ Blendenstufen verspricht und dabei sogar darauf verweißt, dass dies „nahezu identisch mit denen der Panasonic Cinema VariCam ist“. Das aufgezeichnete Material der S1H ist kompatibel mit VariCam V-Log-Material oder V-Log L-Material, das vom Micro-Four-Thirds-Duo GH5/GH5S aufgenommen wird. Wie schon bei diesen beiden Kameras gibt es nun auch bei der S1H eine zeitlich unbegrenzte Videoaufzeichnung, wobei Panasonic in der Fußnote der Pressemeldung darauf verweist, dass es temperaturbedingt durchaus eine Notabschaltung geben kann.
Einen Prototyp der Lumix S1H zeigt Panasonic auf der Cine Gear Expo 2019.
Software-Upgrade Lumix S1
Bereits im Juli und bis September für Besitzer der S1 sogar kostenfrei, soll es ein Upgrade mit verbesserten Videofunktionen für die Lumix S1 geben. Möglich macht es das DMW-SFU2 getaufte Software-Upgrade, das es nach September 2019 für 199 Euro zum Kaufen gibt. Es greift bereits teilweise auf Entwicklungen der Lumix S1H voraus. Dazu gehören zum einen die Dynamik mit 14+ Blendenstufen sowie die V-Log-Aufnahme, wobei man während und nach der Aufnahme dank kamerainternem LUT auch eine „normale“ Wiedergabe bekommt. Zudem kann man mit dem Update intern auf Speicherkarte in 4:2:2 10-Bit 4K-Dateien im MOV-Format mit wahlweise 30p/25p speichern. Ferner spendiert Panasonic der Kamera eine Waveform-Monitor-Anzeige, mit der sich die Helligkeitsverteilung darstellen lässt. Wer den Mikrofonadapter DMV-XLR1 hat, bekommt eine Tonaufzeichnung mit 48-kHz/24-Bit oder 96-kHz/24-Bit.
Neue Tele-Konverter
Panasonic bringt zudem zwei Tele-Konverter. Der DMW-STC14 liefert Faktor 1,4x, der DMW-STC20 liefert Faktor 2x. Geeignet sind die Tele-Konverter für die Telezoomobjektive der S-Serie. Beide können an dem LUMIX S PRO 70-200mm F4 O.I.S. (S-R70200) genutzt werden und erweitern den Zoombereich auf maximal 400mm. Zudem passen sie zum noch dieses Jahr erscheinenden 70-200mm / F2.8 Objektiv. Dabei soll der Autofokus weiterhin schnell und exakt arbeiten. Dank robuster, staub- und spritzwassergeschützter Bauweise sollen die Konverter auch unter rauen Bedingungen und bei Temperaturen von bis zu 10 Grad unter Null eingesetzt werden können.
Die beiden Tele-Konverter DMW-STC14 und DMW-STC20 sind für 549 beziehungsweise 649 Euro ab Juli 2019 erhältlich.