Der CX 350 arbeitet mit einem 20-fach Zoom mit einem maximalen Weitwinkel von 24,5 Millimeter. Hinter der Optik sitzt ein 1 Zoll-CMOS-Sensor mit 15 Megapixel. Er ermöglicht eine Farbtiefe von 10bit bei der 4K- (UHD) und Full-HD Aufzeichnung. Die Bildwiederholfrequenz kann man zwischen PAL und NTSC einstellen und somit maximal 50/59.94p auf SDXC-Card speichern. Dabei greift er auf den HEVC-Codec zurück, mit dem Panasonic eine höhere Effizienz, sprich geringere Datenrate verspricht. Der Camcorder bietet einen HLG Gamma Mode und ist damit auch für die HDR-Produktion (Rec.2100) geeignet. Gespeichert wir dabei als HEVC LongGOP mit 10bit, 4:2:0 im MOV-Container. Damit soll man auf Notebooks mit Windows und mit dem Mac ein “smooth playback” und “editing” – hinbekommen, wobei die Pressemeldung darauf verweist, dass dies sehr systemabhängig ist und wegen der Hardware-Decodierung mindestens einen Intel Core i7-Prozessor der 7ten Generation bedarf. Nicht erwähnt wird, dass dann auch noch die Schnittprogramme das Format unterstützten müssen. Immerhin hat Canon hier mit dem XF 705 mit seiner HEVC-Aufzeichnung bereits den Anfang gemacht – wobei auch dessen HEVC-Codec derzeit nur Grass Valleys Edius unterstützt, wie unser Test in der noch diese Woche erscheinenden VIDEOAKTIV 2/19 zeigt.
Der CX 350 kann aber auch im P2 Fileformat MXF mit AVC-Intra und AVC-LongG speichern, auch wenn dies wohl erst nach einem Firmware-Update möglich sein soll. Wann dieses verfügbar sein wird, nennt Panasonic nicht. Der CX 350 kann aber bereits von Anfang an das Videosignal parallel via SDI und HDMI ausgeben. Zudem unterstützt er das Streaming zu Facebook und YouTube mit den Protokollen RTSP and RTMP.
Der nur 1,9 Kilogramm schwere AG-CX 350 soll die Videoübertragung und Kamerasteuerung über IP erleichtern und zielt auf Liveevents und die Webdistribution. Er spielt zudem im Reigen mit Panasonics PTZ-Kameras und dem Live Production Center (AV- HLC100) arbeiten, die ebenfalls schon NDI|HX (Network Device Interface) anbieten. Der Haken ist allerdings: NDI|HX benötigt einen Aktivierungsschlüssel. Der Camcorder beherrscht die Übertragung zwar, doch dafür muss man bei NewTek die Aktivierung bezahlen.
Dennoch: Spätestens damit hat er tatsächlich eine enorme Flexibilität an unterschiedlichen Formaten und Übertragungsmöglichkeiten, wie sie derzeit nicht viele Camcorder bieten. Deshalb nennt Panasonic als Zielgruppe auch explizit Studenten und Hobby-Filmer mit als Zielgruppe und siedelt den ab Februar lieferbaren AG-CX 350 bei 3850 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer an. Macht Brutto also 4581 Euro – das ist sicher kein Sonderpreis, aber gemessen an dem was er bietet durchaus preiswert.