UPDATE: Es wäre etwas erstaunlich gewesen, wenn Panasonic zu den auf der Photokina vorgestellten Kameras S1 und S1R auf der CES bereits weitere Neuheiten vorgestellt hätte – denn die beiden Vollformatkameras werden erst ab März ausgeliefert. Da kann man nicht jetzt schon nachlegen. Doch Panasonic zeigt schon mal neue Modi der kommenden Kameras, die man auf der Photokina noch nicht kommuniziert hat:
Mit dem HLG Photo Modus können die beiden Vollformatkameras Bilder mit höherem Kontrastumfang aufnehmen. Damit soll grelles Licht ebenso akkurat abgebildet werden wie dunkle Schatten. Die HLG-Bilder werden als HSP-Dateien gespeichert und können anschließend auf den aktuellen HLG-kompatiblen Fernsehern von Panasonic via HDMI Kabel oder auf anderen HLG-kompatiblen Endgeräten abgespielt werden. Anzunehmen ist, auch wenn das Panasonic nicht kommuniziert, dass man diese Bilder natürlich auch auf dem Rechner anschauen kann – schließlich gibt es auch hier schon entsprechende Displays. Gerade in Anbetracht dessen, dass Panasonic damit professionelle Fotografen ansprechen möchte, sollte man davon ausgehen, dass hier Adobe für entsprechende Anpassungen in deren Fotosoftware bereits involviert ist.
Es gibt zudem noch einen zweiten für Fotografen interessanten Modus namens High Resolution. Unter Nutzung der ins Gehäuse integrierten Bildstabilisierung werden im High Resolution Modus automatisch in unmittelbarer zeitlicher Abfolge acht Einzelbilder aufgenommen. Dabei wird jeweils der Sensor der Kamera neu positioniert und anschließend über den eigenen Prozessor zu einem Foto zusammengefügt. Den Modus empfiehlt Panasonic besonders für natürliche Landschaftsaufnahmen oder filigrane Gegenstände mit feinen Details. Er soll aber auch bei Bewegungen funktionieren, da sich der Verzerrungseffekt per Einstellungsoption unterdrücken lässt. Die Besonderheit ist, dass der Fotograf trotz mehrerer Bilder und Bildberechnung, wie im normalen Aufnahmemodus arbeiten kann.
Meldung vom 25.09.2018 (Photokina)
Die S1R wird hier mit 47 Megapixeln, die S1 mit 24 Megapixeln arbeiten. Mit dabei sind gleich drei Objektive. Genau hier liegt dann auch die Besonderheit: Neben dem neuen S-System setzten die Japaner auf das Leica L-Bajonett (separate News hier) wie es die Leica SL liefert und sind somit vom Start weg mit einem ansprechenden Objektiv-Portfolio gerüstet.
Von Leica sind bereits acht Objektive mit Kleinbild angekündigt, von Sigma dürften ebenfalls noch weitere L-Bajonett-Modelle folgen. Panasonic selbst meint, dass das eigene Angebot bis 2020 mehr als zehn Objektive umfassen soll, darunter eine 1,4/50mm-Festbrennweite, ein Standardzoom 24-105mm und ein Telezoom 70-200mm.
Zu den technischen Daten der Kameras macht Panasonic leider noch keine genauen Angaben, allerdings soll es bis auf den neuen Sensor keine technischen Unterschiede bei Aufbau und Ausstattung zwischen den beiden Modellen geben. Erinnert an die neuen Vollformater von Nikon Z6 und Z7.
Es wird ein Bildstabilisator integriert sein, beide machen 4K-Filme mit bis zu 60 Bildern in der Sekunde. Wie der Sensor hier genutzt wird, also die gesamte Fläche oder nur mittig, wird nicht klar. Gespeichert wird auf XQD- und SD-Speicherkarten, wobei zwei Kartenslots vorhanden sind. Auf der Rückseite gibt’s wie üblich ein LCD, das sich auf drei Achsen schwenken lässt. Das Gehäuse ist vor Wettereinflüssen geschützt und wirkt etwas kantiger und wuchtiger.
Ein zweites, kleines Display ist auf der Oberseite erkennbar. Diese liefert die wichtigsten Statusinformationen. Es gibt einen Sucher und zwei kleine Wahlräder, die sich mit Daumen und Zeigefinger erreichen lassen. Diese erlauben dann die Direktwahl von Belichtungskorrektur, Weißabgleich oder ISO-Wert. Daneben gibt es noch eine Beleuchtungstaste für das Display und einen separaten Record-Knopf. Links neben dem Sucher sitzt das Moduswahlrad. Oben direkt unter der Schulter des Bodys findet man eine Taste für die üblichen AF-Modi. Wie es scheint, wird sich das AF-Feld dabei wohl auch separat einstellen lassen. Mit der Q-Taste gibt’s dann auch ein Quickmenü für wichtigsten Einstellparameter.
MFT-Objektive werden sich nicht aufstecken lassen. Es soll aber Adapter für Canon- und Nikon-Objektive geben - von Panasonic selbst, als auch von Zubehörherstellern.
Die Panasonic S1R und S1 sollen Anfang 2019 respektive Frühjahr 2019 erscheinen. Preise stehen noch aus.