Die Ursa Broadcast zeichnet wahlweise Full-HD oder UHD auf. Bei dieser Kamera setzt Blackmagic statt auf RAW und die anschließende Farbbearbeitung auf einen „erweiterten Video Mode“. Damit verspricht man, dass die Ursa Broadcast ein Bild abliefert, mit dem man direkt auf Sendung gehen kann. Dazu passt dann auch der 4K-2/3-Zoll-Sensor, der deutlich kleiner ausfällt und somit bewusst auf eine höhere Schärfentiefe setzt, was praxisgerecht für das anvisierte Produktionssegment ist. Der Sensor soll eine Dynamik von 12 Blendenstufen liefern.
Blackmagic hat sich als Grundausstattung für den klassischen B4-Mount der Broadcast-Objektive entschieden, die in der Regel parfokal arbeiten und somit beim Zoomen den Schärfepunkt nicht verlieren. Wer dennoch lieber mit EF-, F- oder PL-Mount arbeitet, kann den Mount wechseln.
Bei der Bedienung will man es allen recht machen und meint alle wichtigen Tasten außen und dort positioniert zu haben, wo sie Kameramann oder -frau erwartet. Dazu gehören auch die integrierten optischen ND-Filter (1/4, 1/16 und 1/64). Alle Tasten für ISO-, Verschlusszeiten, Verstärkung oder Weißabgleich findet man gleich zweimal, denn Blackmagic setzt auf Sicherheit und bietet auch für die Stomversorgung eine Redundanz, damit die Kamera stets einsatzbereit ist. Für den schnellen Überblick hat die Kamera ein Statusdisplay integriert.
Wie preissensitiv Blackmagic das Segment einstuft, wird auch durch die Speicherkartenslots deutlich: Man bietet nicht nur zwei Slots für CFast sondern zwei weitere für die günstigeren SD-Karten, wobei diese dann den UHS-II-Standard erfüllen müssen. Aufgezeichnet werden Mov-Dateien, wobei man für die Zukunft auch das Speichern als MXF-Datei verspricht. Die Ursa Broadcast nutzt DNx145, DNx220X oder ProRes als Codec. Was natürlich dennoch nicht fehlen darf, ist dann doch ein RAW-Modus: Die Kamera beherrscht auch CinemaDNG RAW sowie Cinema RAW mit 3:1 und 4:1.
Wichtiger für Live-Produktion sind die Ausgänge: Die Kamera bietet Multirate-12G-SDI-Anschlüsse und nimmt das Signal für die Programm-Zuspielung auch wieder zurück. Für die Kontrolle an der Kamera gibt es dazu noch HD-SDI-Ausgänge. Für die Kamerasteuerung gibt es zwei LANC-Buchsen, wobei man die Kamera via Bluetooth auch vom iPad aus steuern können soll. Zudem hat man den Hirose-Anschluss integriert mit dem sich die Broadcast-Objektive bedienen lassen. Da solche Kameras meist im Team eingesetzt werden, gibt es Timecode- und Referenzeingang und beim Ton setzt man standesgemäß auf XLR – natürlich mit Phantomspeisung. Allerdings bietet die Kamera auch ein internes Stereomikrofon.
Wer weitere Strecken überbrücken muss, bekommt bei Blackmagic ab sofort die hinten andockbaren Camera Fiber Converter beziehungsweise Studio Fiber Converter, für bis zu zwei Kilometer.
Wie üblich, gibt es bei Blackmagic Design zuerst den US-Dollar-Preis, der mit 3495 US-Dollar eine deutliche Kampfansage ist. Dazu addieren sich natürlich noch die Optik, aber auch weiteres Zubehör wie der Ursa Viewfinder, Schulterstütze oder Batterie-Adapterplatten.