Eine interne Recording-Funktion gibt es durchaus schon bei einigen Tonmischpulten. Meist ist das bei gĂĽnstigeren Varianten nur die Stick- oder Speicherkarten-Aufnahme des Stereomaster-Signals. Das Speichern der Einzelsignale erlauben meist nur teurere Digitalpulte, oft ĂĽber angeschlossene Festplatten. Viele Pulte haben zwar ein Audiointerface zur Digitalisierung von Einzelsignalen eingebaut, brauchen aber zur Aufzeichnung einen angeschlossenen Computer.
Bei Zooms neuestem Streich namens LiveTrak L-12 ist das anders: Das ist ein kompakter digitaler Tonmischer mit acht XLR-Mono-Inputs und zwei Stereoeingängen mit großen Klinken. Macht also 12 anliegende, analoge Eingangssignale. Diese werden digitalisiert und intern weiterverarbeitet. Über die eingebaute Recorder-Funktion lassen sie sich aber auch gleich getrennt auf einer Speicherkarte (SD, SDHC oder SDXC) aufzeichnen. Der Ton des Eventvideos lässt sich dann später bei der Nachbearbeitung völlig entspannt abmischen, da man beim Mitschnitt vor Ort nur die Rohsignale aufzeichnet und nicht schon die finale Streomischung bewerkstelligen muss.
Natürlich arbeitet der L-12 ansonsten wie ein ganz normaler Tonmischer, der eine PA-Anlage mit den gewünschten Signalen versorgt, also der Beschallung dient. Der L-12 ist auch kein verkappter Analogmischer mit digitaler Effekteinheit, sondern ein „richtiger“ Digitalmixer. Seine Klangregler sind deshalb nicht direkt physisch in jedem einzelnen Kanal vorhanden, sondern der zu regelnde Kanal wird – wie bei einem digitalen Audiomischer üblich – direkt aufgerufen (aktiviert) und seine Einstellungen oder Klangkorrekturen werden dann in einem zentralen „Channel Strip“ getroffen. Hier gibt’s Drehregler für Höhen, durchstimmbare Mitten und Bässe. Deren Werte werden dann für den jeweiligen Kanal abgespeichert, bevor man den nächsten bearbeitet.
Ansonsten lässt sich der L-12 bedienen wie ein herkömmlicher Analogmischer. Eine Effektsektion für gängige Sachen wie Hall, Echo oder Chorus ist natürlich ebenfalls eingebaut. Besonderer Luxus sind fünf regelbare Kopfhörerausgänge, worüber sich beispielsweise mehrere Musiker oder Sprecher selbst kontrollieren können.
Der Zoom L-12 kostet knapp 713 Euro und soll im September auf den Markt kommen. Ein vergleichbares Produkt gibt es derzeit noch nicht.