Panasonic siedelt den Camcorder „zwischen der spiegellosen Panasonic Lumix GH5 4K und der VariCam LT 4K Kinokamera“ an. Für den AU-EVA1 hat Panasonic einen neuen 5,7K Super 35mm Sensor entwickelt, der, wie bei den VariCam-Modellen, eine doppelte native Grundempfindlichkeit liefert. Dadurch sollen mehr Informationen aus einem Sensor ausgelesen werden, ohne, dass das Bild beeinträchtigt wird. Man soll also auch bei dem AU-EVA1 zwischen normaler ISO-Empfindlichkeit und hoher Sensitivität hin und her schalten können, ohne erhöhtes Rauschen oder dass Artefakte auftreten. Wobei die finalen ISO-Spezifikationen derzeit noch nicht festgelegt sind, sondern die Entwickler in den letzten Abstimmungen stecken. Dennoch verspricht der Hersteller, dass durch die höhere native Auflösung des 5,7K Sensors hochauflösendere Bilder herauskommen, wenn diese auf 4K, UHD oder Full-HD heruntergerechnet werden.
Unter 8000 Euro gibt Panasonic derzeit als Preisvorstellung heraus. Mit Super35-Sensor und EF-Mount Bajonett geht der AU-EVA1 in Konkurrenz zu Blackmagics Ursa Mini Pro, Sony PXW-FS7 II (beide im Test der aktuellen VIDEOAKTIV 4/2017) sowie zum ebenfalls gerade vorgestellten Canon EOS C 200. Panasonic verbaut eine elektronische Bildstabilisierung (Electronic Image Stabilisation/EIS) und hinter dem Objektivbajonett ein ND-Filterrad mit 2, 4 und 6 Blendestufen. Die AU-EVA1 ermöglicht zudem, den IR Cut-Filter mit einem Knopfdruck zu entfernen. Ohne Infrarot werden einzigartige Kameraeffekte und Nachtsichtempfindlichkeit ermöglicht.
Der AU-EVA1 bietet, wie inzwischen allgemein üblich, das Filmen mit Log-Profilen an, wobei man sich zwischen ‘V-Log‘ und ‘V-Gamut‘ entscheiden kann. Dabei soll man mit ‘V-Log‘ einen Charakter hinbekommen der an Filmnegative erinnert. ‘V-Gamut‘ soll dagegen einen Farbraum haben der größer ist als bei Film. Sie beherrscht auch bei 4K-Auflösung eine Farbverarbeitung mit 10-Bit 422. Die Kamera nimmt auf den vergleichsweise günstigen SD-Karten auf und filmt in verschiedenen Formaten und Kompressionsraten – exaktere Angaben gibt es erst zum Erscheinungstermin, der für Herbst 2017 angepeilt ist.
Der AU-EVA1 hat zwei symmetrische XLR-Audioeingänge und 4K-fähige Videoausgänge via HDMI und SDI. Zudem verspricht man mit einem nachgereichten Firmware-Update ein 5,7K RAW Output für Aufnahmen auf externe Recorder ermöglicht. Das dürfte dann aber wohl erst 2018 der Fall sein.
Die AU-EVA1 wiegt mit 1,2 kg (Body) noch etwas weniger als die gerade vorgestellte EOS C 200 und ist, auch dank des abnehmbaren Griffs, mit 17 cm x 13,5 cm x 13,3 cm sehr kompakt. Damit zielt man nicht zuletzt natürlich auf auf den Einsatz auf einem Kran, unter einer Drohne oder auf einem Gimbal-Rig.