Das hört sich zu Anfang erst einmal negativ an, im Grunde befürwortet die Mehrheit der Befragten allerdings den Einsatz von Videodrohnen – zumindest dann, wenn sie hilfreich sein können. So empfinden 90 Prozent den Einsatz bei Katastrophen für sinnvoll, also etwa „zur Versorgung entlegener Gebiete (87 Prozent) und zur Brandbekämpfung (86 Prozent).“ Auch Polizei-Drohnen sind für 82 Prozent gerechtfertigt sowie 75 Prozent den Einsatz in der Landwirtschaft, um etwa Tiere vor Mäharbeiten im hohen Gras entdecken zu können, als positiv ansehen.
Auch „ den Einsatz ziviler Drohnen zum Transport von eiligen Gütern wie Medikamenten (66 Prozent), zur Vermessung von Grundstücken (64 Prozent), zur Überwachung von Staatsgrenzen (62 Prozent) und für Fotografie und Videoaufnahmen aus der Luft (58 Prozent) können sich die meisten vorstellen.“ Paketdrohnen wie sie Amazon einsetzen möchte, sind nur für 30 Prozent interessant. Drohnen-Modellflug und den Einsatz zur Freizeitgestaltung finden nur 24 Prozent gut. Ablehnung gegenüber zivile Drohnen im Allgemeinen empfinden hingegen nur bei 8 Prozent der Befragten.
Trotzdem stehen der eigentlich positiven Einstellung zu Drohnen die typischen Ängste gegenüber: 81 Prozent etwa sehen ihre Privatsphäre gefährdet und 83 Prozent haben Angst vor einem kriminellen Einsatz der fliegenden Kameras. Vor Personenschäden oder Kollisionen in der Luft fürchten sie gar 89 Prozent, also eine klare Mehrheit. Sechs von zehn Befragten (60 Prozent) indes machen sich Gedanken um Lärmbelästigung.
Das erklärt dann auch, weshalb 84 Prozent für einen Kenntnisnachweis in Form eine Drohnen-Führerscheins gestimmt haben. Bei 77 Prozent muss es dann noch eine Versicherungspflicht für Drohnenpiloten geben und 43 Prozent empfinden ein generelles Flugverbot über besiedelten Gebieten für richtig. Nur sechs Prozent sind dafür Drohnen generell zu verbieten.
Die Umfrage zeigt: Die Deutschen stehen Videdrohnen in der Regel aufgeschlossen gegenüber, dennoch besteht der Bedarf nach einem geregelten Einsatz sowie eines Zertifikats für einen „ausgebildeten“ Piloten. Gerade im Bereich Katastrophenhilfe, Wissenschaft und öffentliche Sicherheit ist der Bedarf groß und die Akzeptanz bereits jetzt gegeben.
Apropos: Laut dem Bundesverkehrsministerium soll es derzeit circa 500.000 private Drohnen geben. Vor wenigen Tagen hat übrigens der Bundesrat den strengeren Vorschriften für unbemannte Flugobjekte des Bundeskabinetts noch nicht zugestimmt (wir berichteten).