LG zeigt in dieser Woche auf der IFA (Halle 18) seine High Dynamic Range (HDR)-fähigen TV- und Übertragungstechnologien und setzt dabei besonders auf die Inhalte des Forschungs- und Entwicklungsbereichs der BBC. Diese übertragen HDR-Inhalte, die LG auf einem 4K OLED-TVs zeigt. Der Übertragungsstandard ist dabei HbbTV 2.0. Die HDR-Inhalte der BBC werden durch die EBU European Broadcasting Union (EBU) übertragen, die dafür mit MPEG DASH, auch bekannt als "Dynamic Adaptive Streaming over http", eine adaptive Bitrate Streaming-Technologie einsetzen wird. Mit dieser Technologie lässt sich HDR-Content über das Internet streamen und auf herkömmlichen http-Web-Servern bereitstellen.
LG zeigt aber auch eine Übertragung von HDR-Content via Satellitensystem der SES ASTRA. Der Sinn dabei: Man will zeigen, dass man so sehr wohl bereits die Haushalte erreichen kann. Immerhin kann das ASTRA Netzwerk weit über 312 Millionen Haushalte, darunter auch über 154 Millionen Haushalte in Europa beliefern. Zudem wird der Vergleich von HDR im Broadcast-Standard mit dem Sendematerial möglich sein.
Sony kündigt sogar ein HDR-Update für fast alle 4K Ultra HD BRAVIA Fernseher an. Möglich macht es die Android-Basis über die Sony das Update einspielt. Konkret werden neben den bereits angekündigten Serien X93C und X94C auch die Geräte der Serien X91C, X90C, X85C und S85C durch ein noch dieses Jahr verfügbares Update auf den „HDR-Standard“ erweitert.
Damit man auch Bilder mit höherem Kontrastumfang dann schauen kann ist Sony eine Partnerschaften mit verschiedenen Video-Streaming-Diensten wie zum Beispiel "Amazon Video" eingegangen, um Heimkino-Fans direkten Zugang zu HDR-Videos zu verschaffen. Natürlich weißt man bei Sony auf die eigene Kompetenz hin – schließlich stellt man nicht nur Kameras und Produktionsequipment her, sondern hat mit Sony Pictures Home Entertainment einen der größten Filmvertriebe. Die ersten verfügbaren Filme in HDR von Sony Pictures Home Entertainment bei Amazon sind voraussichtlich "The Amazing Spider-Man 2", "Men in Black 3", "After Earth" und "Herz aus Stahl".
Anschauen kann man sich aber auch die Bravia Fernseher X94C und X93C, die über die "X-tended Dynamic Range" Technologie nicht nur von HDR-Bilder zeigen, sondern auch von Filmen, die nicht in HDR verfügbar sind. Über "X-tended Dynamic Range" soll sich die Helligkeit verdoppeln beziehungsweise beim X94C sogar verdreifachen.
[UPDATE 03.09.2015] Dem HDR-fähigen Panasonic OLED-Fernseher TX-65CZW954 - mit seinen 65 Zoll haben wir eine eigene Meldung gegönnt - immerhin handelt es sich hier um einen Fernseher der tatsächlich auch für Filmproduzenten interessant sein könnte. Denn er soll den Farbraum sehr exakt wiedergeben und bekommt dafür die THY-Zertifizierung.
[UPDATE 06.09.2015] Bei der Marke Thomson, hinter der letztlich der Hersteller TCL steckt, thematisiert den höheren Kontrast und eine bessere Farbwiedergabe, wobei man auf die Quantum Dot-Technologie setzt und damit auch die Kosten im Blick hat - auch hier haben wir eine eigene News.
HDR ist übrigens nicht nur auf der IFA eines der Trend-Themen: Auch Grass Valley verkündet im Vorfeld der Broadcast-Messe IBC in Amsterdam: "HDR is the next big thing in acquisition." Das schient auch Panasonic zu denken, die der GH4 ein Update spendieren, das die Aufzeichnung mit V-Log L Gamakurve ermöglicht. Das Ziel: Erhöhter Kontrastumfang. Wir sind gespannt was sonst noch kommt und berichten weiter.
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