Doch das augenfälligste Merkmal ist dem W858 vorbehalten. Er besitzt eine zweite, drehbar gelagerte Optik im Display.
Damit können Filmer der Generation Youtube sich selbst aufnehmen, während Sie mit dem Camcorder ihr Motiv beleuchten – und gleichzeitig einen Kommentar dazu abgeben. Zum Beispiel zeigt die Kamera einen Flughafen und das in einem frei wählbaren Quadranten automatisch eingeblendetre Gesicht im "Bild im Bild"-Fenster sagt dazu dann: „Wir sind hier am Flughafen“. Praktischer: Die Hauptkamera filmt Details einer Theatervorführung, die weitwinklige Zweitkamera zeigt stets parallel die Totale. So entgehen keine Handlungsdetails.
Manchem wird dennoch die Qualität der Hauptoptik wichtiger sein, denn die kann nun bei eher kürzerer Bauform der Geräte und gleichem Sensormaß 20-fach zoomen und dennoch schnell fokussieren. Dafür musste die Antriebssteuerung der Geräte völlg neu konstruiert werden.
Die Anfangsbrenweite im Weitwinkel liegt bei starken 29,5 Millimetern. Auch der Bildstabilisator ist erneut verbessert – vor allem zieht er am Ende eines Schwenkes nicht oder kaum mehr nach – selbst wenn er bei Stativbetrieb eingeschaltet bleibt. In stärkster Stufe packt er dennoch noch fester als bisher zu.
Die Zeitlupe wird durch Berührung des Bildschirms unmittelbar ausgelöst und zeichnet 100 Bilder pro Sekunde auf, in die dann noch Zwischenphasen interpoliert werden. Am Ende entsteht eine 200-Bilder-Zeitlupe.
Natürlich sind die Top-Modelle mit Mikrofoneingang wie Kopfhöreranschluss und manueller Aussteuerung gesegnet. Ein Drehrad neben der Optik ermöglicht intuitive Blenden oder Schärferegelung. NFC (Nearfield-Communication) zur schnellen Verbindung via WLAN mit einem Smartphone haben die Top-Modelle ebenfalls. Steht die Verbindung ist Fernsteuerung und Videokontrolle möglich.
Der Sensor selbst hat mit 1/2,3-Zoll die gleichen Abmessungen wie bisher, besitzt jedoch 6,03 Megapixel statt bisher 4,14.
Bessere Lichtstärke trotz Pixelzunahme wird bei diesem Sensor erreicht, indem die Pixel näher zusammenrutschen und größere Decklinsen bekommen. Bei Panasonic taucht auch die Infrarot-Aufnahme - früher eine Sony-Spezialität - wieder auf, dazu gibt es zahlreiche Bildgestaltungs-Modi, etwa den Stroboskopeffekt, den auch die neuen Sony-Modelle besitzen. Aufgezeichnet wird in AVCHD und neu in einem 50-Megabit-pro-Sekunde-Modus. Man darf also gespannt sein, wie sich das neue Innenleben der Camcorder auf die Bildqualität auswirkt. Videoaktiv-Tests werden es zeigen.
Auch bei Panasonic geht die Dreichip-Ă„ra zu Ende. Die Neulinge nehmen nurmehr auf einen Sensor auf, der alle drei FarbauszĂĽge verarbeitet. Als Dreichipper laufen allein die Topmodelle der letzten Saison, der X929 und darĂĽber Modell AC90 weiter.
Der schwarze Panasonic HC-W858 ist ab März 2014 für 800 Euro verfügbar. Schon ab Ende Februar ist der HC-V757 in Schwarz und Weiß für 600 Euro zu haben.
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