Der Haken an der Creative Cloud: Adobe entwickelt nur noch das Cloud-Abomodell weiter, eine Creative Suite CS7 und damit einzeln verfügbare Softwarepakete wird es also nicht mehr geben. Ledigilich die CS6 wir (zumindest vorerst) weiter angeboten. Besonders stolz präsentierten die Macher die leichten Updatemöglichkeiten, die nun mit einem Klick erledigt sein sollen, und die wachsende Hilfe sowie Ratgeberbereich für alle Anwendungen.
Von anderen Cloudanbietern absetzen will sich Adobe mit den Voransichten von offenen Dateien aller Programme der Creative Cloud. InDesign-Dokumente oder PSD-Photoshopdaten können andere Anbieter tatsächlich nicht als Vorschau zeigen, wobei Adobe das sogar auf mobilen Geräten auf der Adobe Max Creativity Conference live vorführte und dabei das iPhone und iPad zückte.
Auf der Bühne kamen die Videoschnittanwendungen sehr kurz, auch wenn Jeason Levine immerhin After Effects CC präsentierte. Ab sofort ist bei After Effects Maxons Cinema 4D lite mit dabei. Der Hintergrund: Es findet nun, wie innerhalb der Creative Cloud-Produkte, ein Austausch von Parametern zwischen den Anwendungen statt, so dass man künftig weniger rendern muss. Änderungen in der 3D-Software lassen sich direkt in das After Effects CC-Projekt übernehmen. Umgekehrt kann man schon in After Effects definieren, welche Bereiche zum Vordergrund oder zum Hintergrund gehören, so dass man an Cinema 4D Ebeneninformationen weiterreicht.
Als weiteres Highlight auf der Bühne: Das verbesserte Rotoscoping. In After Effects kann man nun, wie bei Photoshop mit einem Einzelbild schon länger, via Pinsel den Vordergrund vom Hintergrund trennen – auch bei schwierigen Objekten, wie zum Beispiel Blättern, erkennt die Software so im Video zuverlässig, so dass der Himmel mal eben umgefärbt oder ausgetauscht werden kann. Premiere Pro CC hat es nicht auf die große Bühne der Konferenz geschafft. Hier müssen wir entsprechend noch auf Informationen warten.
Im Photoshop CC ist nun die Anwendung Camera Raw als Filter integriert, wobei die Oberfläche ganz eindeutig identisch ist. Allerdings bietet das Filterwerkzeug nun deutlich mehr mehr manuelle Eingriffsmöglichkeiten. Als Highlight zeigte Adobe zudem nondestruktive Radial-Verlaufsfilter. Die Idee dabei: Man definiert nun mit Kreisen Bildbereiche, die sich dann getrennt regeln lassen, wobei die Software mit einem weichen Rand arbeitet. Die Idee ist übrigens nicht ganz neu: Die erst kürzlich von Google übernommene Nik Viveza-Software bietet diese dort U-Point genannte Bedienung schon einige Jahre. Auch an der Reduzierung von Bewegungsunschärfe hat Adobe gearbeitet. So bietet der Photoshop CC nun eine automatischer Analyse. Dazu definiert der Fotograf einen oder mehrere Bildbereiche, die Software analysiert und verändert gezielt in diesen Bereichen die Schärfe.
Weiterhin kann man die Programme innerhalb einer Adobe Creative Cloud-Mitgliedschaft auf zwei Rechnern installieren, wobei Adobe nun die persönlich gemachten Voreinstellungen auf beiden Rechnern synchronisiert. Um den Übergang attraktiv zu machen legt Adobe noch mal mit Köderangeboten nach: CS6-Anwender bekommen das erste Jahr für 20 US-Dollar beziehungsweise in Europa 24,59 Euro. Wer eine CS 3-5 sein Eigen nennen kann, bekommt das erste Jahr für 30 US-Dollar beziehungsweise 36,89 Euro. Der normale Preis bleibt bei 61,49 Euro, wobei nun 20 Gigabyte Cloudspeicher dabei sind. Der Preis für die Schüler-, Studenten- und Lehrer-Version liegt bei 20 Euro. Wer nur eines der Programme der Creative Cloud nutzen will, kann ein Einzel-Abo für knapp 25 Euro im Monat abschließen.
Spannende Entwicklungsaspekte präsentierte Adobe mit der Adobe Mighty, einem Zeichenstift inklusive digitalem Lineal mit dem man auf dem Pad direkt schreiben und malen kann. Dabei arbeitet der Mighty-Stift über den Zwischenspeicher der Cloud. Man kann gezeichnete Elemente aufnehmen und verschieben oder kopieren und sogar auf einem anderen Tablet einfügen. Eher für Zeitungsmacher interessant ist das Project Context als Ersatz zur Pinwand. Dabei greift das Adobe Project ebenfalls auf die Cloud zu, so dass man von dort einzelne Layout-Seiten aufgreifen und auf einem Seitenplan verteilen kann.
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