Blackmagic Cinema Camera: neue Pläne für MicroFourThirds
- Joachim Sauer
Blackmagics Cinema Camera hat für reichlich Furore gesorgt, bereitet dem Hersteller aber weiter Probleme: Nachdem die Produktion angelaufen ist hat man festgestellt, dass die angelieferten Sensoren mit einer verschmutzten Glasschicht angeliefert wurden. Es gibt zwar einzelne Testmuster – aber keine echten Verkäufe. Der Rückstand scheint erheblich und setzt den Hersteller unter Druck.
Immerhin hatte man die Auslieferungen ...
Immerhin hatte man die Auslieferungen der vielen Vorbestellungen bereits angekündigt – jetzt wird es wohl mindestens Anfang November bis die Produktion wieder anlaufen kann. Bis dahin versucht Blackmagic in Deckung zu bleiben, denn weitere Vorbestellungen machen das Problem nur größer. Dazu gehört auch, dass man gezielt versucht die Presse außen vor zu lassen. Geschrieben wird zwar viel über die Kamera – doch dabei greift der Hersteller lieber auf mehr oder weniger bekannte Kameramänner als Testimonials zurück. Diese werden großzügig mit Kameras versorgt und können dann ihre Eindrücke veröffentlichen. Diese Berichte versucht der Hersteller auch gezielt in der Presse zu lancieren. Alle veröffentlichten Berichte kommen derzeit also nicht direkt aus den Redaktionen, sondern aus dritter Hand.
Gleichzeitig kündigt Blackmagic auf der IBC aber auch eine weitere Variante der Kamera mit MicroFourThirds-Bajonett an. Sie soll noch im Dezember verkauft werden – so die Zulieferprobleme bis dahin gelöst sind.
Jetzt sickert durch, dass Blackmagic an einer weiteren Cinema Camera mit MicroFourThirds arbeitet. Diese Variante arbeitet dann mit aktivem Bajonett. Über die Kontakte im Bajonett ließen sich Schärfe, Blende und, so vorhanden, motorisches Zoom über die Kamera steuern, so die Gerüchte. Zudem soll es XLR-Buchsen mit Phantomspeisung, Akkus mit höherer Kapazität und einen überarbeiteten RAW-Modus und ein leicht geändertes Gehäuse geben.
Das klingt schon fast ein bisschen nach Zerstreuungstaktik – wer jetzt viele Bestellungen einsammeln will versucht solche Veröffentlichungen zu vermeiden, um dem bald verfügbaren Modell nicht das Wasser abzugraben.
Wie sehr die PR-Abteilung hinter Veröffentlichungen her sein kann und versucht klare Testberichte zu vermeiden, spürt die VIDEOAKTIV-Redaktion derzeit selbst: Bereits im September hatte die Redaktion für einige Tage eine Cinema Camera zum Test in der Redaktion. Wir haben dabei bereits Testaufnahmen und Messungen machen können, doch Blackmagic versucht sehr deutlich derzeit eine Veröffentlichung zu verhindern. Nicht, dass Blackmagic es direkt verhindern könnte, doch wir sind dem Versender der Kamera verpflichtet und wollen diesem keinen Nachteil entstehen lassen. Blackmagic geht es dabei auch nicht darum, die Veröffentlichung des Tests prinzipiell zu verhindern – viel mehr geht es um den Zeitpunkt. Sicher ist: In der nächsten VIDEOAKTIV stehen unsere Erkenntnisse – wenn möglich werden wir schon vorher hier ein Preview liefern.
Großes Kino: Die Blackmagic Cinema Camera soll im Profibereich Fuß fassen und ab Dezember auch mit MicroFourThirds-Bajonett verfügbar sein.
Passiv: Die auf der IBC vorgstellte MicroFourThirds-Variante soll noch mit passivem Bajonett arbeiten, doch laut Gerüchten arbeitet Blackmagic an einer mit Kontakten zu Blende, Schärfe und Zoom.