Dass es sich beim VG 20 um einen echten Camcorder handelt, zeigt schon die Bauform mit groĂem BĂŒgel und unĂŒbersehbarem Mikro. Dessen vier Schallwandler schauen in vier Richtungen und nehmen Stereo wie 5.1-Surround-Sound auf. Dabei hat man die Stereoortung verbessert. Filmern ist jedoch genauso wichtig, dass sie nun den Ton manuell pegeln können.
Der Bildsensor ist der einer Sony-Alpha-DSLR. Allerdings steckt ein fĂŒr Video optimierter Prozessor dahinter, der aus den 16 Megapixeln des Chips nun 50p-Videodateien im neuen Standard AVCHD 2.0 ausliest. Der VorgĂ€nger-Chip werkelte mit 14 Megapixeln und verstand nur 25p-Signale. Daneben beherrscht der VG 20 natĂŒrlich 50i-Video in vier QualitĂ€tsstufen, sogar die Standard-PAL-Aufzeichnung fehlt nicht. Der neue Prozessor soll aber auch dem Bildrauschen bei wenig Licht krĂ€ftiger zu Leibe rĂŒcken.
GroĂsensor-Kameras fordern vom Filmer eine exakte SchĂ€rfelenkung, und dafĂŒr braucht er beste Bildkontrolle. Verbessertes Peaking und die Aufnahmelupe helfen dabei. Ebenfalls mit an Bord des (verglichen mit dem VorgĂ€nger) gar nicht mehr so unprofessionellen GerĂ€ts: eine Profi-Zebra-Helligkeitskontrolle. Gleichfalls wichtig: Das Display schaltet nicht mehr ab, hĂ€ngt der Filmer via HDMI einen Monitor zur Live-Kontrolle an. Ob der VG 20 darĂŒber auch Signale in 4:2:2-FarbqualitĂ€t ausgibt, klĂ€rt der Test in Ausgabe 01/2012.
Weitere Neuerung: Die Signale spielt der 20er jetzt auch analog per Sony-Kombibuchse in FBAS oder im Komponenten-Standard aus. Eine ĂŒberarbeitete Griffschale kommt der Ergonomie ebenso zugute wie ein um 180 Grad drehbares Display, hinter dem der Filmer die Schalter und Tasten (einer der vielen VIDEOAKTIV-Kritikpunkte am VG10) jetzt deutlich einfacher erreicht. Auch das EinstellrĂ€dchen wanderte dorthin, wo er es haben will â seitlich an den Objektivansatz zur bequemen Einstellung mit der FĂŒhrungshand. Sechs neue E-Mount-Linsen fĂŒr das NEX-System will Sony in den kommenden zwölf Monaten prĂ€sentieren. Bisher gab's nur vier. Damit mausert sich das Mini-Bajonett langsam zum ernst zu nehmenden System. Zentrale Bedeutung dĂŒrften ein lichtstarkes Standardzoom und das 50-mm-Leichtzoom mit LichtstĂ€rke 1:1,8 erlangen.
Der VG 20 akzeptiert aber auch alle Alpha-Linsen aus Sonys wesentlich ĂŒppigerem Spiegelreflex-Repertoire. Der neue Adapter fĂŒr diesen gröĂeren Anschluss enthĂ€lt den semitransparenten Spiegel der Alpha-Modelle. Damit lĂ€sst sich ein Teil des Lichts zu einem Phasen-Autofokus umlenken, der die SchĂ€rfe wesentlich schneller nachfĂŒhrt als der Kontrast-Autofokus, den filmende Knipsen derzeit mehrheitlich verwenden. Ein auch fĂŒr die BildqualitĂ€t intelligenter Schachzug, da Sensor und A-Anschluss ursprĂŒnglich fĂŒreinander optimiert worden waren.
Die Sony NEX-VG 20 soll im Januar 2012 auf den Markt kommen. Der Body wird voraussichtlich fĂŒr 1600 Euro zu haben sein, mit Optik wird die VG20 rund 2200 Euro kosten.
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Update 25.08.2011 - 13:42 Uhr
Wir haben mit einem Vorseriemodell der NEX-VG20 bereits Testaufnahmen durchfĂŒhren können. Ein Testvideo, Originaldatei und vier AuĂenaufnahmen finden Sie hier:
- Zu den Testszenen auf YouTube - Zum Testvideo mit Original-Datei zum Download - Zu den drei Testbildern
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